Demand im Siza-Pavillon

Mit Modellstudien richtet die Stiftung Insel Hombroich erstmalig eine Einzelausstellung eines zeitgenössischen Künstlers ein.

Thomas Demand zeigt bis zum 6. Dezember im Siza Pavillon auf der Raketenstation Hombroich eine Auswahl aus der neuen Werkgruppe ‚Model Studies‘, seinen großformatigen Nahaufnahmen von Architekturmodellen des US-amerikanischen Architekten John Lautner und des japanischen Architekturbüros SANAA.

Thomas Demands Modellstudien widmen sich dem aus Papier und Pappe gefertigten Modell als Form von Erkenntnisgewinn und Kommunikation. Insofern bleibt er seinem künstlerischen Vorgehen treu, bei dem er medial geprägte und verbreitete gesellschaftliche Szenerien als Nachbauten aus Pappe fotografisch ins Bild setzt. Doch anders als bei diesen Werken, bei denen die Materialität der nachgebildeten Orte wie auch die fotografische Komposition hinter die Bedeutung der bekannten Bilder zurücktreten, sind Materialität und Komposition in den Modellstudien bestimmend.

Auch für die Stiftung Insel Hombroich ist das Verhältnis von Fotografie, Modell und Architektur sowie Übersetzungsvorgänge zwischen den unterschiedlichen Ausdrucksformen von besonderem Interesse. So widmet sie sich immer wieder der Beziehung von Modell, Skulptur und Architektur, wie sie zum Beispiel in den von Erwin Heerich für das Museum Insel Hombroich entworfenen Pavillons sichtbar wird.