Maximilian Schäfer, GMN (links), erläutert Baudezernent Christoph Hölters (2. v. rechts), Uwe Neumann (2. v. links) und Herrmann Murmann, Bürger- und Ordnungsamt, die Umbaupläne für das Bürgeramt

Umbau Ausländerbehörde und Bürgeramt

Baudezernent Christoph Hölters und Bürger- und Ordnungsdezernent Stefan Hahn haben jetzt...

 die Pläne zur Neugestaltung der Ausländerbehörde und die Umbaumaßnahmen am Bürgeramt vorgestellt.

Auch ohne Berücksichtigung der aktuellen Flüchtlingssituation wächst die Anzahl der Neusser Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund stetig. Derzeit ist Deutschland das zweitstärkste Einwanderungsland der Welt. Um den Neubürgerinnen und Neubürgern den Weg zu den Publikumsämtern im Rathaus zu erleichtern, soll das Auslän­deramt räumlich enger an das Bürgeramt angebunden werden und zu einer Willkommensbehörde umgebaut werden.

Die Neusser Ausländerbehörde versteht sich mit rund 10.000 Bürgerkontakten im Jahr eher als Einwanderungsbehörde. Als Fachbereich im Bürger- und Ordnungsamt ist sie verantwortlich für die Regelung von Einreise-, Aufenthalts- und Beschäfti­gungsrechten sowie die sprachliche Integration von Einwan­derern. Im Sinne der Willkommenskultur zieht die Ausländer­behörde in die Etage über dem Bürgeramt und ist vom Foyer aus direkt über die Treppe gegenüber der Infotheke zu erreichen. Dies bedeutet, dass die Büros die bislang auf drei verschiedenen Ebenen verteilt waren, auf eine Ebene unmittelbar über dem Kernbürgeramt zusammenziehen. Ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger können so beispielsweise nach Erledigung einer melderechtlichen Angelegenheit im Bürgeramt auf kurzem Wege unverzüglich die Ausländerbehörde erreichen.

Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen geplant, die eine Verbesserung der Dienstleistung für die eingewanderten Neu­bürgerinnen und -bürger umfassen. So entsteht ein Anmelde- und Servicecenter, das Entree wird freundlich gestaltet und es wird direkte Ansprechpartner für spezielle Aufgabenbereiche, wie Hochqualifizierte, Blue Card oder Unternehmer, geben. Das Terminangebot wird über ein Onlineportal verbessert, die elektronische Aktenführung eingeführt und die Ausländer­behörde wird sich noch stärker mit anderen Migrationsdiensten wie dem Migrations-Erstberatungsdienst vernetzt.

Neben den Änderungen in der Ausländerbehörde sind weitrei­chende bauliche Umgestaltungen im Kernbürgeramt geplant. In seiner heutigen Ausprägung ging das Bürgeramt 1998 in Be­trieb. Im Sinne des Servicegedankens bietet die Stadt hier ein umfassendes Beratungsangebot an einer zentralen Stelle an. 70 Prozent aller Bürgerkontakte finden im Kernbürgeramt statt. Bereits vor fünf Jahren wurde dort die 2,5 Millionste Besucherin empfangen und beraten. Inzwischen hat sich die Situation rund um das Kernbürgeramt vielschichtig geändert. Gesetzliche Neu­regelungen, wie die Einführung des Kinderreisepasses oder fäl­schungssichere Ausweise, führen zu einem weiteren Anstieg der Besucher und der Verweildauer des Publikums.  

Ziel der Umbaumaßnahme ist die Optimierung der Arbeitsab­läufe. Dazu werden drei Bereiche geschaffen, die räumlich von­einander getrennt werden: Ein Infobereich, ein Aufrufbereich sowie der eigentliche Beratungsbereich.

Gleich wenn der Bürger das Rathaus von der Passage aus be­tritt, kommt er in den Infobereich. Neben einer Empfangs- und Servicetheke für die Erstberatung und Orientierung entstehen gegenüber der Infotheke neben der Treppe, die zu den neuen Beratungsräumen des Ausländerbereiches führt, Flächen mit Informationsschriften wie Flyern, Zeitungen und Plakaten, sowie Sitzgelegenheiten und Schreibmöglichkeiten zum Ausfüllen von Formularen. Vom Infobereich aus geht der Besucher durch eine Automatiktüre in den Aufrufbereich. In dieser Wartezone wird es zukünftig neben Sitzgelegenheiten ein Kinderspielangebot und eine neue Aufrufanlage geben. Durch diesen räumlich abge­trennten Wartebereich soll es im dritten Abschnitt, dem eigentli­chen Beratungsbereich mit den Servicepunkten an den Mitar­beiterschreibtischen, künftig erheblich ruhiger werden. Die Neuordnung verringert die Lärmbelastung für Kunden und Mit­arbeiter und verbessert die Akustik.

Der derzeitige Vorentwurf des Gebäudemanagement beinhaltet die Planung für die räumliche und brandschutztechnische Tren­nung mit neuen Zwischentüren und Trennwänden. Das Er­scheinungsbild wird mit einer neuen Möblierung des Wartebe­reichs, einem neuen Teppichboden und dem Anstrich der Wände und Decken freundlicher gestaltet. Hinzu kommt die Er­neuerung des innenliegende Blend- und Sonnenschutzes. Das Gebäudemanagement plant derzeit die Anpassung und teil­weise Erneuerung der Gebäudetechnik mit Lichtplanung, An­passung der Lüftung, Beheizung und Klimatisierung. Bisher sind im Wirtschaftsplan 360.000 Euro für die Kosten der Roh­bau- und Ausbaugewerke, einschließlich der Ingenieur-Leistun­gen, vorgesehen. Hinzu kommen noch die Kosten für die Ge­bäudetechnik. Der Umbau des Kernbürgeramtes soll ab der sit­zungsfreien Zeit im Sommer 2016 durchgeführt werden, da in der Ferienzeit der Andrang erfahrungsgemäß geringer ist. Wäh­rend der Bauzeit werden die umzubauenden Räume geschlos­sen. Ein Ausweichprovisorium entweder in den untergeordne­ten Sitzungssälen oder in einer Pavillonanlage wird rechtzeitig vorgestellt und eingerichtet.