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Niedrige Kita-Beiträge

Vergleich zeigt: Neuss ist eine der Kommunen mit den niedrigsten Elternbeiträgen

Der Bund der Steuerzahler hat die Elternbeiträge für die Kita-Betreuung der 57 größten Kommunen in NRW untersucht. In drei von vier beispielhaft aufgeführten Einkommensgruppen gehört Neuss dabei zu den zehn Kommunen mit den niedrigsten Beiträgen. So zahlen etwa Eltern mit einem Jahreseinkommen von 40.000 Euro im Jahr nur 67 Euro monatlich für die 45-Stunden-Betreuung eines Kindes über zwei Jahren. Der Durchschnittsbeitrag der untersuchten Kommunen liegt hier bei 106 Euro. Gerade Neusser Familien mit geringem Einkommen werden verhältnismäßig gering belastet. In Neuss werden erst ab einem Jahreseinkommen von 25.000 Euro Elternbeiträge erhoben,  nur fünf der untersuchten Kommunen haben einen höheren Freibetrag.

Ralf Hörsken, Beigeordneter für Jugend und Soziales, freut sich „über diesen ausgesprochen wirksamen Beitrag zur familienfreundlichen Stadt.“ Denn gerade die Möglichkeit  einer vorhandenen und bezahlbaren Kinderbetreuung sei  für Eltern in ihrer Familien- und Berufsgestaltung sehr wichtig. Jugendamtsleiter Markus Hübner weist darauf hin, dass „dieses Ergebnis nicht vom Himmel gefallen, sondern Produkt eines mehrjährigen politischen Prozesses sei.“ In einer ständigen Abwägung zwischen finanziellen Erfordernissen für den städtischen Haushalt und Entlastung der Eltern ist in einem Zeitraum von fünf Jahren dieses erfreuliche Ergebnis entstanden: zunächst Einführung der Geschwisterkinderegelung auch bei Betreuung in Kita und Kindertagespflege, dann Reduzierung des Elternbeitrages für Kinder über drei Jahre um zehn Prozent, Anhebung der Grenze der Beitragsfreiheit auf 25.000 Euro Jahreseinkommen und zuletzt die Reduzierung der Elternbeiträge für die Betreuung von Kindern über zwei Jahren.

Jugenddezernent Hörsken stellt anerkennend fest: „Das ist Familienpolitik mit Augenmaß. Einerseits konnte in der Stadt  Neuss in Zusammenarbeit mit den Kita-Trägern nicht nur die Zahl an Betreuungsplätzen schnell und bedarfsgerecht ausgebaut, sondern andererseits -trotz der damit verbundenen städtischen Mehrkosten- auch noch eine deutliche Entlastung für Familien erreicht werden.“ Darüber hinaus habe man den Anteil der freiwilligen städtischen Leistungen in Millionenhöhe an die Kita-Träger trotz des erhöhten Gesamtvolumens halten können.