Im Glockenturm der Parkabtei hingen seit 1730 40 Glocken. Das Instrument wurde später in die Leuvener Stadtkirche überführt. Dort fielen sie 1914 dem großen Brand der Stadt zum Opfer. The Broken Bells of Flanders wurden so weltweit zu einem Begriff.

Friedensglockenspiel in Leuven

Belgisch-deutsches Friedensprojekt - Bürgermeister Reiner Breuer war jetzt zu einer Pressekonferenz ins belgische Leuven geladen...

... und konnte dort eine Neusser Beteiligung an einem einmaligen belgisch-deutschen Friedensprojekt verkünden.

Einen spannenden Film über das deutsch-belgische Friedensprojekt „Friedensglockenspiel“ mit Bildern, Interviews und vielen Informationen aus Leuven und Neuss finden sie hier.


Beim großen Brand der Stadt Leuven, der in der Nacht des 25. August 1914 mutwillig von deutschen Truppen ausgelöst wurde, verloren mehr als 240 Leuvener Bürgerinnen und Bürger ihr Leben und mehr als 1.000 Wohnhäuser, zahlreiche Denkmäler und Kunstwerke der alten Universitätsstadt fielen den Flammen zum Opfer. Maßgeblich beteiligt an dieser Gräueltat war auch das Neusser Landsturm Bataillon.
Nach ersten wissenschaftlichen Kontakten unterzeichneten im August dieses Jahres die Bürgermeister beider Städte, Louis Tobback und Reiner Breuer, eine Vereinbarung, die darauf abzielt, durch kulturelle Zusammenarbeit neu zu verbinden, was ehemals von Flammen getrennt wurde. Als konkretes Symbol der Versöhnung und des Friedens möchte die Stadt Leuven das Glockenspiel der Parkabtei aus dem 18. Jahrhundert wieder neu herstellen. Auch dieses Kulturerbe fiel 1914 dem Brand von Leuven zum Opfer.

Bürgermeister Reiner Breuer erklärt auf der Pressekonferenz in Leuven die Beteiligung der Stadt Neuss an dem belgisch-deutschen Friedensprojekt „Friedensglockenspiel in Leuven“Bürgermeister Breuer verkündete auf der Pressekonferenz, dass die Stadt Neuss eine der beiden größten Glocken des neuen Friedensglockenspiels stiften wird, „eine Glocke, die vielleicht eine „Quirinus-Glocke“ sein wird, dem Stadtpatron der Stadt Neuss.“ Gleichzeitig kündigte Breuer an, eine Spendensammlung in der Neusser Bürgerschaft zu initiieren, so dass weitere Glocken hinzukommen können. „Wir Neusser Bürgerinnen und Bürger wissen um unsere Verantwortung und sind dankbar, dass die Stadt Leuven uns die Hand zur Versöhnung gereicht hat“, so Breuer weiter in seiner Rede.

Bürgermeister Reiner Breuer mit der Vorsitzenden der deutschen UNESCO-Kommission, Dr. Verena Metze-MangoldDie Vorsitzende der deutschen UNESCO-Kommission, Dr. Verena Metze-Mangold, die extra zu der Pressekonferenz nach Leuven angereist war, sah in der einmaligen Zusammenarbeit der deutschen und belgischen Städte einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und ein tolles Beispiel der internationalen Wahrung von Kulturerbe.

In zwei Jahren, 100 Jahre nach Endes des Ersten Weltkrieges, im November 2018, sollen die Glocken erstmals erklingen und „Botschaften des Friedens aussenden“, so Bürgermeister Breuer. Das Friedensglockenprojekt sei ein wichtiges der kulturellen Zusammenarbeit und ein wichtiger Schritt zu einer hoffentlich neuen Freundschaft zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der Städte Leuven und Neuss.

Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen und Vereine der Stadt Neuss können die Stadt Leuven bei diesem einzigartigen Projekt unterstützen und die Realisierung dieses Friedenssymbols ermöglichen. Das kann als Patin oder Pate einer der Glocken als Friedenspartner sein oder als Förderer durch eine Spende. Mit einer Spende ab 50 Euro wird man zum Förderer und sein Name wird in einem Kunstbuch “Friedensglocke für eine Abtei“ eingetragen. Alle Spender erhalten außerdem eine Einladung für das Einspielen am 11. November 2018.

Spenden können auf das Konto der Stadt Neuss bei der Sparkasse Neuss, IBAN: 38 3055 0000 0000 1031 50, SWIFT-BIC: WELADENXXX, Verwendungszweck: „Friedensglocken Leuven Neuss“ überwiesen werden.


Weitere Impressionen aus Leuven und der Norbertinerabtei von Park im grünen Stadtrand von Leuven. Die Abtei ist eine der am besten erhaltenen Abteien Westeuropas und eine Stätte des Kulturerbes mit mittelalterlichen Wurzeln und dem Patronat des Heiligen Quirinus von Neuss. Seit einigen Jahren wird sie mit Fördermitteln der Stadt Leuven und der Flämischen Regierung vollständig renoviert und bekommt eine neue kulturelle Funktion.



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