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Aktuelle Entwicklungen

Gutachterausschuss für Grundstückswerte veröffentlicht neue Bodenrichtwerte

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Neuss hat die Bodenrichtwerte und Immobilienrichtwerte für Wohnungseigentum zum Stichtag 1. Januar.2017 für die Stadt Neuss beschlossen. Die neuen Bodenrichtwerte sind im zentralen Informationssystem der Gutachterausschüsse des Landes NRW (BORISplus) veröffentlicht worden. Die Daten können kostenlos unter www.borisplus.nrw.de eingesehen werden.
Darüber hinaus hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Neuss sämtliche Entwicklungen auf dem Neusser Grundstücksmarkt analysiert und im Grundstücksmarktbericht 2017 zusammengefasst. Der Grundstücksmarktbericht 2017 für die Stadt Neuss steht ebenfalls im Informationssystem BORISplus kostenlos zum Download zur Verfügung.

Insgesamt sind dem Gutachterausschuss im Jahr 2016 1.365 Kauffälle übermittelt worden. Die Auswertungen und Analysen der Kaufverträge zeigen, dass die Preise auf nahezu dem gesamten Grundstücksmarkt kontinuierlich steigen. Im Bereich der unbebauten Grundstücke sind Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahr von rund vier Prozent bei Wohnbauland als auch bei Gewerbebauland zu verzeichnen. Dadurch wurden die Bodenrichtwerte vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Neuss für Wohnbauland im Durchschnitt um zehn Euro angehoben. In exklusiven Lagen, beispielsweise Grundstücke in Rheinnähe wie „Allmende“ in Uedesheim und „Am Röttgen“ in Grimmlinghausen  sind die Preise sogar um 30 Euro gestiegen. Wohnbauland wurde im Jahr 2016 im Mittel mit rund 380 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Die Bodenrichtwerte für Gewerbebauland wurden vom Gutachterausschuss um durchschnittlich fünf bis zehn Euro angehoben. Die Preise für reines Ackerland ziehen weiter stark an und lagen 2016 fast zehn Prozent über den Vorjahreswerten. Somit liegt der Bodenrichtwert für Ackerland aktuell bei sieben Euro pro Quadratmeter. Lediglich die Bodenpreise für Geschäftslagen im Innenstadtbereich stagnieren bei überwiegend unveränderten Bodenrichtwerten.

Die Verkaufszahlen für neu erstelltes Wohnungseigentum befinden sich mit 46 Kauffällen nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Dies deutet auf das geringe Angebot von Baulandflächen für den Eigentumswohnungsbau hin. Der generelle Wohnungsmangel wird durch einen Rekordumsatz im Jahr 2016 im Bereich des gebrauchten Wohnungseigentums bei über 500 Kauffällen verdeutlicht. Dabei sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr um fast acht Prozent gestiegen. Der mittlere Kaufpreis für eine gebrauchte Eigentumswohnung lag 2016 in Neuss bei rund 1.730 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Nachfrage an Eigentumswohnungen ist aktuell sehr hoch. So sind die Verkaufszahlen in den letzten zehn Jahren kontinuierlich um rund sieben Prozent pro Jahr gestiegen. Diese Nachfrage wird vom Markt jedoch nicht vollumfänglich abgedeckt. Bedingt durch die Niedrigzinslage sind die Käufer bereit, die von den Verkäufern geforderten Preise zu bezahlen oder sich gegenseitig hoch zu bieten. Dadurch kommt es zu der über die vergangenen Jahre stark steigenden Preisentwicklungen.

Ähnliche Entwicklungen sind auch auf dem Markt von Ein- und Zweifamilienhäusern festzustellen. Der Mangel an Bauland sorgt schon seit mehreren Jahren für eine rückläufige Entwicklung der Verkaufszahlen von schlüsselfertigen Neubauten. Die Kauffälle von gebrauchten Ein- und Zweifamilienhäusern liegen in den letzten Jahren auf einem nahezu gleichbleibenden Niveau. Der Umsatz steigt jedoch deutlich an, sodass im Jahr 2016 eine Preissteigerung von fast sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist. Ein gebrauchtes Ein- oder Zweifamilienhaus kostete 2016 in Neuss im Mittel rund 330.000 Euro. Eine hohe Nachfrage herrscht bei Mehrfamilienhäusern. Das Angebot auf diesem Markt ist aber sehr gering. Durch das geringe Angebot steigen die Preise für Geschosswohnungsbau stark an. Durch die nicht im gleichen Umfang steigenden Wohnungsmieten ergeben sich im Mehrfamilienhausbereich sinkende Renditen.

Die Auswertungen bestätigen, dass die Preise auf dem Neusser Grundstücksmarkt grundsätzlich weiter ansteigen. Ein Grund dafür ist die Niedrigzinslage. Mittlerweile ist aber auch festzustellen, dass der Düsseldorfer Grundstücksmarkt einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Neusser Grundstücksmarktes hat. Die hohe Nachfrage nach Immobilien und die erheblichen Preissteigerungen in Düsseldorf führen dazu, dass sich Kaufinteressenten im Düsseldorfer Umfeld umschauen. Dadurch breitet sich die Preisentwicklung des Düsseldorfer Grundstückmarktes auch auf die umliegende Region aus.