Vertrag mit Jüdischer Gemeinde

Geplant sind der Bau einer Synagoge, eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Israel sowie ein neuer jüdischer Friedhof.

Die Jüdische Gemeinde und die Stadt Neuss haben zur Vertiefung der schon heute bestehenden Kooperation einen Vertrag unterzeichnet. „Wir leiten damit eine neue Phase der Zusammenarbeit ein, auch um ein Zeichen für Vielfalt und das friedliche Zusammenleben mit religiösen Minderheiten zu setzen“, so Bürgermeister Reiner Breuer. Teil des Vertrages ist der Ausbau des Alexaner-Bederov-Zentrums an der Leostraße zur Synagoge, den die Stadt Neuss mit zwei Zuwendungen von bis zu 750.000 Euro in zwei Jahren sowie jährlichen Zuwendungen von 95.000 Euro unterstützt. „Dies soll zur Belebung des jüdisch-kulturellen Lebens in Neuss beitragen“, erläutert Bürgermeister Reiner Breuer und begründet dies auch mit der besonderen Verantwortung gegenüber der eigenen Geschichte: „1938 wurde die die Neusser Synagoge zerstört, die Neusserinnen und Neusser jüdischen Glaubens wurden verfolgt und ermordet. Mit dem Ausbau zur Synagoge leisten wir also eine Stadtreparatur der besonderen Art.“

Weiterhin wird angestrebt eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt in Israel zu gründen sowie einen neuen jüdischen Friedhof anzulegen. Für die Stadt Neuss unterzeichneten Bürgermeister Reiner Breuer sowie Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Frank Gensler den Vertrag, für die Jüdische Gemeinde Vorstandsvorsitzender Dr. Oded Horowitz, Ruth Rubinstein und Ran Ronen. Horowitz betont die langjährige Unterstützung für die jüdische Gemeinde: „Die Stadt Neuss hat schon seit vielen Jahren gezeigt, dass sie die Jüdische Gemeinde als wichtigen Teil der Stadtgesellschaft ansieht.“

Der Rat der Stadt Neuss hatte den von Bürgermeister Reiner Breuer und Vertreterinnen und Vertretern der Stadtratsfraktionen ausgehandelten Vertrag mit der Jüdischen Gemeinde mit großer Mehrheit beschlossen. Die bisherige gute Zusammenarbeit soll im Bewusstsein der Vergangenheit und in Verantwortung für die gemeinsame Zukunft weiter intensiviert und jüdisches Leben in Neuss gefördert werden.

Bürgermeister Reiner Breuer (sitzend) und Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Frank Gensler (h.l.) unterzeichneten den Vertrag gemeinsam mit Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde, (r.), Ruth Rubinstein und Ran Ronen (l.) im Beisein von Michael Szentei-Heise (2.v.l.) und Bernd Römgens (h.r.).

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