(v.l.) Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, Stifter Francisco Ces Hernandez und Kurator der Ausstellung Dr. Ulf Sölter.

"Himmel hilf"

Ausstellung im Feldhaus – Museum für Populäre Druckgrafik zeigt Sammlung von Ces Hernandez.

Nur selten kommen umfangreiche und gleichermaßen qualitätsvolle Sammlungen als Schenkungen an Museen. Es muss deshalb als großer Glücksfall gesehen werden, dass sich Francisco Ces Hernandez im Jahr 2016 entschloss, seine einzigartige Sammlung an Andachtsbildern an das Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik, Berger Weg 5,  zu übergeben.

In der Dependance des Clemens Sels Museums Neuss ergänzt die mehr als 5000 Objekte umfassende Schenkung den Bestand in idealer Weise. Um auf die großzügige Gabe aufmerksam zu machen und auch, um dem Stifter gegenüber ein Zeichen der Dankbarkeit zu setzen, wird am Sonntag, 25. Februar 2018, die Ausstellung „Himmel hilf!“ in dem Museum auf dem Kirkeby-Feld zwischen Museum Insel Hombroich und Raketenstation Hombroich eröffnet.

In der Schau werden nicht alle Andachtskarten zu sehen sein. Rund hundert Andachtsbilder vermitteln den Besucherinnen und Besuchern ein Gefühl für die Schönheit und Einzigartigkeit jedes einzelnen Objekts. Dabei konnte Kurator Dr. Ulf Sölter aus einem sehr großen Fundus schöpfen. Die feinen und detailreich gearbeiteten Karten dienten zur privaten Andacht und sind somit Zeichen individueller Frömmigkeit. Neben Bildern findet man auf den kleinformatigen Karten vielfach einen erbaulichen Text – etwa einen Psalm oder ein Gebet. In der Ausstellung werden die ausgewählten Beispiele in thematischen Zusammenhängen präsentiert. So werden Karten, die weibliche und männliche Heilige zeigen, vorgestellt. Bei diesen Motiven liegt oft auch die Herkunft der Karten nahe: ein „Heilgenbildchen“ – so eine ebenfalls weitverbreitete Bezeichnung der hübschen Preziosen – von dem Heiligen Franziskus wurde etwa auf einer Wallfahrt in die umbrische Stadt Assisi, der Geburts- und Wirkungsstätte des Heiligen erworben. Verbreitet waren darüber hinaus unterschiedliche Darstellungen der Heiligen Familie: zu dritt, Maria mit dem Jesuskind, Joseph gemeinsam mit Jesus oder auch das Christuskind alleine.


Auch personalisierte Andachtsbilder sind bis heute insbesondere in ländlichen, katholischen Gegenden üblich: etwa Karten, die als Kommunionsandenken aufbewahrt werden oder die sogenannten Totenzettel, die die Nachricht vom Ableben einer bestimmten Person bekannt machen. Andere in der Ausstellung zu sehende Beispiele machen deutlich, dass die auf den Andachtskarten verwendeten Bilder auf bekannte Motive zurückgreifen, wie etwa auf ein Gemälde Raffaels, was von der großen Beliebtheit des italienischen Künstlers zeugt. Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt: Andachtsbild ist keineswegs Andachtsbild.

Die Ausstellung kann bis Sonntag, 2. September 2018, zu den Öffnungszeiten der Dependance des Clemens Sels Museums samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr besucht werden. Weitere Informationen sind unter www.clemens-sels-museum-neuss.de erhältlich.

Feld-Haus