Historisch
Bürgerhaus und Gaststätte „Zum Schvatten Rosz“
Bourgois and public house „Zum Schvatten Rosz“
Das 1603/1604 am Büchel errichtete Haus „Zum Schvatten Rosz“ ist das älteste erhaltene Neusser Kaufmanns- und Bürgerhaus, erbaut im Stil der niederrheinischen Backstein-Renaissance. Bauherr war wohl der Schöffe Rembold Breuer, der einer einflussreichen Ratsfamilie entstammte.
Das Gebäude besteht aus einem Erd- und einem Obergeschoss sowie drei Speichergeschossen. Bekrönt wird es durch einen Stufengiebel. Über dem Eingang befindet sich eine Reliefplatte mit der Darstellung eines schwarzen Pferdes und der Inschrift „Zum Schvatten Rosz Anno 1603“, daher die volkstümliche Bezeichnung „Em schwatte Päd“. Rechts neben der Tür befand sich der Kellerabgang, heute noch erkennbar am „Grimkopf“ über dem Fenster. Diese Haltevorrichtung diente dazu, Fässer und andere Lasten über eine „Schrottreppe“ in den Keller hinabzulassen.
Das „Schwatte Päd“ ist eine der Neusser Traditionsgaststätten und eines der ältesten Gasthäuser am Niederrhein. Bereits Rembold Breuer braute hier Bier, das er an seine Gäste ausschenkte. Im 18. Jahrhundert wurde das „Schwatte Päd“ von der Familie Herbertz betrieben, 1870 ging es auf die Familie Esser über, die es bis 1963 führte. Die folgenden Jahre waren durch häufige Pächterwechsel geprägt. 2018 konnte das „Schwatte Päd“ nach längerem Leerstand wiedereröffnet werden.
Quellen und Texte: Stadtarchiv Neuss
Grafisches Konzept: Cornelius Uerlichs
Diese Tafel wurde gestiftet von: ZIN – Zukunftsinitiative Innenstadt