3.2.4 Baustein P+R

Zur Entlastung der innerstädtischen Straßen und zur Stärkung des ÖPNV kann ein P+R-Angebot beitragen. Dabei werden an geeigneten Haltestellen Pkw-Stellplätze vorgehalten, die dem Pkw-Fahrer ermöglichen, seinen Wagen an der Haltestelle bzw. Bahnhof abzustellen und bis zu seinem innerstädtischen Ziel das öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.

Neben der Bereitstellung von ausreichenden Parkräumen hängt die Akzeptanz des P+R-Angebotes in erster Linie von einer guten Erreichbarkeit über das Straßennetz, von der Art des ÖPNV-Verkehrsmittels (S-Bahn, Stadtbahn, Straßenbahn, Bus), Taktangebot (je dichter, desto attraktiver) sowie von möglichen Zeitvorteilen des ÖPNV gegenüber dem MIV ab. Weitere Faktoren sind die Reisekosten und auch der Komfort des ÖPNV (Sitzplatzgarantie, kurze Wege zwischen Stellplatz und Haltestelle usw.).
All diese Faktoren können von den Restriktionen für den MIV in der Innenstadt beeinflusst werden. Hier ist auf die Maßnahmen zur Parkraumbereitstellung und Parkraumbewirtschaftung hinzuweisen.

Durch den am S-Bahn-Hp Neuss-Allerheiligen realisierten P+R-Platz wird das bestehende Angebot in Neuss deutlich verbessert. Es werden an jedem S-Bahn-Hp mit ausreichendem Abstand zur Innenstadt in Neuss P+R-Anlagen angeboten. Diese Anlagen haben vor allem ihre Bedeutung für Fahrten in die Neusser Innenstadt und in Richtung Düsseldorf.

Bezogen auf Einpendler nach Neuss sind heute an den meisten an der Schienenstrecke außerhalb von Neuss gelegenen Hp bzw. Bahnhöfen P+R-Angebote vorhanden.

An den bestehenden P+R-Plätzen in Norf und Allerheiligen sind ausreichend Platzreserven für einen Ausbau des Angebotes vorhanden. Für künftige Entwicklungen sind diese Flächenressourcen freizuhalten. In Holzheim gibt es heute kaum Flächenreserven für den Ausbau von P+R; bei künftigen Entwicklungen ist ein Ausbau des P+R-Platzes auch an diesem Standort anzustreben.

Ein P+R-Angebot an Bushaltestellen kann i. d. R. nur ergänzenden Charakter haben. Die Annahme solcher Plätze ist deutlich geringer, da ein Umsteigen auf den Bus in relativer Nähe zum eigentlichen Ziel, der Innenstadt, kaum Zeit-vorteile ergibt. Aus diesem Grund sollten, falls notwendig, Teilbereiche von vorhandenen Parkflächen als P+R-Plätze ausgewiesen werden; eine gesonderte Einrichtung von P+R-Plätze mit Buslinienanbindung ist wirtschaftlich kaum vertretbar. Eine Ausweitung der P+R-Plätze an Bushaltestellen wird daher nicht empfohlen.