3.2.5 Konzepte Innenstadt

Die Osttangente mit Umgestaltung des Wendersplatzes ermöglicht eine Rücknahme der Verkehrsbedeutung und damit eine Reduktion des Straßenquerschnitts für die Rheintor-/Batteriestraße. Gleichzeitig verringert sich auch die Verkehrsbelastung im Bereich des Theodor-Heuss-Platzes. Die Osttangente trägt damit wesentlich zu einer Verbesserung der gesamten Verkehrssituation im unmittelbaren Innenstadtumfeld bei.

Ein weiteres Problemfeld in der Innenstadt ist der Straßenzug Friedrichstraße – Zollstraße – Am Kehlturm, auf dem sich die Nutzungsanforderungen der verschiedenen Verkehrsteilnehmer überlagern (Bild 3/6).

Verkehrsart MaßAnforderung
Bild 3/6: Anforderungskatalog an den Straßenzug Friedrichstraße – Zollstraße – Am Kehlturm
MIV wichtige Achse für Quell-/Zielverkehre Innenstadt
wichtige Achse für Verkehre südwestliches Stadtgebiet – Hafen / RheinparkCenter / Hammfeld
ÖPNV Haupt-Nord-Süd-Achse kreuzt den Straßenzug
wichtige Ost-West-Achse
Radverkehr wichtige Ost-West-Achse
Nord-Süd-Verkehre müssen den Straßenzug kreuzen
Fußgängerverkehr Verbindung Fußgängerzone – Rheinisches Landestheater/Südliche Oberstraße
Verbindung Naherholung Wierstraetweg – Stadtgarten

Die heutige Gestaltung und die vorhandene Verkehrsbelastung entsprechen vorwiegend den Anforderungen des MIV und des ÖPNV. Eine Reduzierung der Verkehrsbelastung könnte auch die Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmer verbessern.

Die künftigen Verkehrsströme über den Straßenzug haben von Am Kehlturm kommend zu rd. 40 % ihr Ziel in der Innenstadt und rd. 40 % der Kfz-Fahrten pro Tag fahren bis zum Friedrich-Ebert-Platz durch. Umgekehrt fahren vom Friedrich-Ebert-Platz rd. 34 % der Kfz-Fahrten bis zum Wendersplatz durch. Die übrigen fahren zu rd. 13 % in die Oberstraße bzw. rd. 53 % der Kfz-Fahrten pro Tag haben ihr Ziel im Bereich Innenstadt. Zur Verbesserung der Verkehrssituation sollten die reinen Durchfahrer auf das die Innenstadt umgebende Straßennetz (insbesondere Schorlemerstraße – Gielenstraße) und auf großräumigere Verbindungen (z.B A 57 und B 1) verlagert werden.

Aufgrund der Bedeutung dieser Straßenachse für den Quell- und Zielverkehr für die Innenstadt und in der Verbindung zwischen Hafen/Hammfeld und dem Dreikönigenviertel muss eine Verbindung weiter aufrechterhalten werden. Eine deutliche Reduzierung der Verkehrsbelastung kann daher nicht erfolgen.

Ein weiterer Konfliktpunkt in der Innenstadt ist die Kreuzung des Hauptstraßenzugs Niederstraße – Büchel – Oberstraße durch den MIV. Bedingt durch starken Fußgängerverkehr und Unaufmerksamkeiten kommt es trotz LSA-Regelungen öfters zu kritischen Momenten. In Abhängigkeit der Verkehrssituation auf dem die Innenstadt umfassenden Straßennetz werden die den Hauptstraßenzug kreuzenden Straßen auch als Abkürzung durch die Innenstadt genutzt.
Eine Unterbindung dieser Kreuzungsmöglichkeiten scheidet aus. Eine verträglichere Verkehrsabwicklung kann daher nur durch eine Hemmung der Durchfahrtsmöglichkeit durch Stoppschilderregelung oder durch LSA mit Anforderung und geringen Grünzeiten für den Kfz-Verkehr erzielt werden. Zudem trägt das modifizierte Parkleitsystems mit veränderter Wegewahl zu einer Reduzierung der Querungsfahrten bei.