3.4.3 Schienenangebot

Die Inbetriebnahme des S-Bahn-Hp Allerheiligen Ende 2003 bedeutet für die Erschließung des Neusser Stadtgebietes durch das regionale Schienennetz eine wesentliche Verbesserung. Für die seit längerem und immer wieder diskutierten weiteren Haltepunkte Nordstadt/Morgensternsheide an der S 28, Stadtwald an der S 8 und Gladbacher Straße an der Schienenstrecke Krefeld – Düsseldorf sind aufgrund der Randlagen zur Bebauung, der relativen Nähe zum Hauptbahnhof Neuss oder betriebstechnischer Rahmenbedingungen (wie z.B. eingleisige Strecke) die Realisierungschancen wesentlich schwieriger. Hier müssen erst, ähnlich wie beim Hp Allerheiligen, durch spezielle Untersuchungen die verkehrlichen, betrieblichen und wirtschaftlichen Nachweise im Detail erbracht werden. Nur auf dieser Grundlage kann eine Entscheidung für die Einrichtung dieser neuen Haltepunkte getroffen werden. Aktuell wird zurzeit eine betriebliche Machbarkeit für einen Haltepunkt an der S 28 im Neusser Norden untersucht.

Im städtischen Schienennetz mit Stadt- und Straßenbahnangeboten sind dagegen sehr wohl Veränderungen vorgesehen. Um langfristig das Hammfeld I besser zu erschließen, wird eine Trassenführung der Straßenbahnlinien 704 und 709 ab der Langemarckstraße durch den Hammfelddamm und über den Alexianerplatz zur Stadthalle vorgeschlagen. Die Führung über die Stresemannallee bis zur Stadthalle (die heutige Trassenführung) wird aufgehoben. Die Straßenbahnlinie 709 verkehrt weiterhin durch den heutigen Hauptstraßenzug in der Neusser Innenstadt.

Neben der heutigen Stadtbahnlinie U 75 wird das Stadt- und Straßenbahnnetz langfristig durch eine neue Stadtbahnlinie U 81 ergänzt. Diese soll aus dem Düsseldorfer Norden, hier vom Flughafen Düsseldorf International (mit Fernbahnhof) und der Messe Düsseldorf, bis nach Neuss verkehren. Innerhalb von Neuss ist geplant, die U 81 ab der Düsseldorfer Straße über die Rheintor-/ Batteriestraße sowie Stadthalle, Alexianerplatz und Hammfelddamm durch das Hammfeld II bis zum S-Bahn-Hp RheinparkCenter zu führen. Hierdurch wird neben den Hammfeldern I und II auch der geplante Dienstleistungsstandort auf der Hafenmole 1 an das Schienennetz angebunden. Die Realisierung der Gleistrasse setzt eine Entlastung des MIV auf der Rheintor-/ Batteriestraße voraus, um den Straßenquerschnitt für die Anlage einer separaten Stadtbahntrasse reduzieren zu können (vgl. Kap. 3.5.1).

Dieses sicherlich erst langfristig erreichbare Stadt- und Straßenbahnnetz sollte stufenweise realisiert werden. In einer ersten Ausbaustufe behalten die Straßenbahnlinien 704 und 709 sowie die Stadtbahnlinie U 75 ihren heutigen Linienweg und werden ergänzt durch eine Stadtbahnachse für die U 81 durch die Rheintor-/Batteriestraße mit Anschluss an die Wendeschleife an der Stadthalle. In dieser Stufe kann die Stadtbahn U 81 an der Stadthalle enden.

Bei einer Besiedlung des Hammfeldes II Ost kann dann die Stadtbahn U 81 von der Stadthalle aus in einer zweiten Stufe über die bestehende Straßenbahntrasse in der Stresemannallee und über einen Neubauabschnitt im Hammfeld II bis zum geplanten Endpunkt am S-Bahn-Hp Neuss-Rheinpark-Center S verkehren. Die übrigen Stadt- und Straßenbahnen behalten ihre heutigen Linienführung bei.

Langfristig und somit in einer dritten Stufe kann eine Stadtbahnführung zwischen Stadthalle und Langemarckstraße über den Alexianerplatz und den Hammfelddamm realisiert werden. Über diese neue Gleistrasse können die Stadtbahn U 81 und die Straßenbahnen 704 und 709 langfristig geführt werden. Der Gleisabschnitt auf der Stresemannallee zwischen Stadthalle und Langemarckstraße würde damit entfallen.

Mit der zweiten Gleistrasse über Rheintor-/Batteriestraße im eigentlichen Innenstadtbereich besteht auch die Möglichkeit, die Straßenbahnlinie 709 entsprechend des Bürgergutachtens Innenstadt Neuss 2010 aus dem Hauptstraßenzug herauszunehmen und über die neue Gleistrasse entlang der Rheintor-/ Batteriestraße bis zum Hauptbahnhof zu führen (Bild 3/8).