Die Gegenwart

Stadtnahes Wohnen mit grüner Anbindung

Unter „Pomona“ verstehen viele Neusser das Wohngebiet südlich der Weberstraße, manche sogar nur die Straße „Pomona“. Dabei ist die „Pomona“ ein relativ großes Stadtgebiet, sogar größer als das Dreikönigenviertel. Der Stadtteil grenzt im Norden an das Gleisdreieck nördlich der Alten Aachener Straße, die Autobahn A 57 stellte die südliche Grenze dar. Im Westen endet die Pomona an der Kreuzung Konrad-Adenauer-Ring/Jülicher Landstraße.
Und im Osten gehört der Reuschenberger Busch bis kurz vor Selikum zur Pomona, deren Name auf das lateinische Wort für „Obstgöttin“ zurückzuführen ist. Die Herleitung stimmt zumindest teilweise: südlich der Weberstraße befanden sich tatsächlich einmal Obstplantagen.

Aber die Pomona ist heute nicht nur „grün“, auch das Gewerbegebiet an der Moselstraße mit dem Aldi-Markt gehört zur Pomona. Nördlich der Pomona stellt das Dreikönigenviertel den Anschluss an die Innenstadt dar. Der statistische Bezirk 2, so die Amtsbezeichnung, reicht im Norden an Nordkanalallee und Kaiser-Friedrich-Straße heran, die östliche Grenze markiert die Obererft. Beide Stadtteile sind beliebte Wohngebiete mit Naherholungswert und guter Innenstadt-Anbindung : Stadtgartenweiher, Botanischer Garten und der Reuschenberger Busch liegen vor der Haustüre. Wen es trotzdem in die weite Welt hinaus zieht: Der Autobahn Anschluss zur A 57 ist die Grundlage einer guten Verkehrsinfrastruktur.

Infrastruktur

Flächenmäßig gehören sowohl die Pomona als auch das Dreikönigenviertel zu den kleineren Stadtteilen. Dagegen rangiert das Dreikönigenviertel mit 7.079 Einwohnern schon im oberen Drittel im Stadtteile-Ranking, die Pomona ist dagegen mit 3.565 Einwohnern relativ dünn besiedelt. Hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung ging es im Dreikönigenviertel zwischen den Jahren 1988 und 2000 steil bergab, ab 2000 hat sich dieser Trend gewandelt. 26,1 Prozent der Einwohner sind älter als 60 Jahre. Das entspricht ungefähr dem Stadtdurchschnitt. Die Arbeitslosenkennziffer beträgt 5,4 Prozent und liegt damit unter dem Stadt-Schnitt von sechs Prozent. Der Ausländeranteil beträgt 18,6 Prozent (Stadt 15,2 Prozent). Mit 44,5 Prozent sind die Katholiken die am stärksten vertretende Religionsgemeinschaft.

Das statistische Bild des Dreikönigenviertels unterscheidet sich in Details von dem der Pomona. Hier enden die Bevölkerungsverluste erst im Jahr 2008. 26 Prozent der Einwohner sind älter als 60 Jahre, die Arbeitslosenkennziffer liegt mit 7,1 Prozent leicht über dem Stadt-Durchschnitt, der Ausländeranteil mit 18,6 Prozent auch. Mit 40,5 Prozent sind auch hier die Katholiken die stärkste Religionsgemeinschaft.

Kinder und Jugendliche

Im Dreikönigen viertel befinden sich zwei Kindertageseinrichtungen mit insgesamt sieben Gruppen, auf der Pomona zwei Kindertageseinrichtungen mit insgesamt acht Gruppen, davon fünf inklusive Plätze. Dazu kommt der Waldorfkindergarten Hof Turmalin.

Das Dreikönigenviertel verfügt über insgesamt sieben öffentliche Spielplätze und zwei Bolzplätze. Der Spielplatz im Stadtgarten/Schorlemerstrße ist insbesondere in den Sommermonaten sehr gut frequentiert. Die Pomona als kleiner Stadtteil verfügt über zwei öffentliche Spielplätze und einen Bolzplatz.

Im Dreikönigenviertel betreibt die Stadt Neuss seit 2014 das Neusser Jugendcafé Greyhound Connect. Von dort aus werden sowohl die Neusser Jugendseite (www.neusswasgeht.de), das Neusser Jugendnetzwerk als auch die Neusser Taschengeldbörse koordiniert.

Im Zentrum der Pomona-Schullandschaft liegt das Schulzentrum an der Weberstraße. Das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium wurde 1966 als zweites Jungengymnasium in Neuss gegründet, es nimmt seit 1974 auch Mädchen auf. Es ist naturwissenschaftlich-mathematisch ausgerichtet. Letzte bauliche Verbesserung: im Anschluss an die Gebäudesanierung wurden die Schulhofflächen überarbeitet. In der Nähe der Sporthalle wurden eine Rampe und ein Kletterwürfel sowie eine Kletterkombination mit anspruchsvollen Bewegungsabläufen angebracht. Weiterhin wurde die Mensa durch eine Wegeverbindung an die Pausenhalle angebunden und die bestehende Wegeverbindung an die Pausenhalle überarbeitet. Zum Schulzentrum an der Weberstraße gehört außerdem seit 2014 die Comenius-Schule, die ab Schuljahr 18/19 zur Gesamtschule wird. Gegenüber dem Schulzentrum auf der südlichen Seite der Weberstraße liegt die Joseph-Beuys-Förderschule des Rhein-Kreises Neuss.

Bildungseinrichtungen im Dreikönigenviertel sind das Berufsbildungszentrum Weingartstraße, das Berufskolleg für Wirtschaft und Informatik des Rhein Kreises Neuss und das Nelly-Sachs-Gymnasium auf der Eichendorffstraße. Außerdem befindet sich an der Weberstraße als Gemeinschaftsschule die Friedrich-von Bodelschwingh-Grundschule.

Soziales

Das ehemalige „Haus Christophorus“ wird seit 1985 für die Unterbringung von Asylbewerbern und ausländischen Flüchtlingen genutzt. Damit ist das Gebäude, welches sich im Besitz der Neusser Bauverein AG befindet, das älteste in Betrieb befindliche Übergangsheim der Stadt Neuss.
Nach zum Teil sehr aufwändigen Umbau- und Renovierungsarbeiten, in denen einzelne Appartements sogar behindertengerecht ausgestattet werden konnten, stehen hier rund 150 Bettenplätze zur Verfügung. Aktuell wird es (wieder) ausschließlich zur Unterbringung von männlichen Einzelpersonen genutzt. Im Erdgeschoss befinden sich umfangreiche Sozial- und Betreuungsräume sowie Büros für die städtischen Mitarbeiter. In den Abend- und Nachtstunden ist ein Wach- und Sicherheitsdienst vor Ort.

Ebenfalls erwähnenswert sind die Einrichtungen des Sozialamtes und der Wohlfahrtsverbände: das Haus am Stadtpark (Schorlemer Straße 7), in dem der Caritasverband im stationären Wohnheim 14 Plätze für Suchtmittelabhängige bietet, das alkoholfreie Café „Ons Zentrum“ an der Jülicher Straße 46 und das Bodelschwinghhaus des Diakonischen Werks (Körnerstraße 63), welches 32 Menschen mit psychischen Erkrankungen Wohnraum bereit stellt.

Wirtschaft und Einzelhandel

Das Dreikönigenviertel ist in erster Linie ein Wohngebiet, ein Gewerbegebiet ist nicht ausgewiesen. Eine Mischnutzung ist erlaubt. So haben sich überwiegend kleine und mittelständige Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe (u.a. Kfz-Werkstätten, medizinische Dienstleister, Gastronomie) angesiedelt. Produzierendes Gewerbe oder großflächige Logistik ist hier nicht zu finden. Das Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Neuss weist im Dreikönigenviertel keinen zentralen Versorgungsbereich aus. Die Nahversorgung erfolgt über den Lebensmitteldiscounter Netto. Darüber hinaus lassen sich nur vereinzelt kleinere Händler (vorwiegend Bäckereien, Kioske etc.) finden. Als unmittelbar an die Innenstadt angebunden, erledigen viele Einwohner des Dreikönigenviertels ihre Besorgungen fußläufig in der City.

Anders als das Dreikönigenviertel verfügt die Pomona über ein ausgewiesenes Gewerbegebiet. Insgesamt sind rund 200 Unternehmen mit rund 2400 Mitarbeitern in dem Gewerbegebiet Moselstraße ansässig. Branchenschwerpunkte sind Handel/Großhandel sowie die Kfz-Branche. Daneben sind allerdings auch eine Vielzahl von Dienstleistungs- und produzierenden Unternehmen ansässig. Zu den größten Arbeitgebern zählt MAOAM (jetzt mit Fabrikverkauf) ebenso wie das Autohaus Dresen. Auch Konzernverwaltung und der Bauhof der Stadtwerke Neuss residieren an der Moselstraße.

Der Einzelhandel konzentriert sich auf den Bereich Moselstraße/Holzheimer Weg. Das dortige Angebot erstreckt sich von Lebensmittel (ALDI/Edeka), Drogerie (DM-Markt), Schuhe (Deichmann) bis zu Elektronik (Media Markt).

Stadtplanung

Im Mai 2017 wurden im Dreikönigenviertel zwei Projekte gleichzeitig der Öffentlichkeit übergeben. Der Umbau des Eingangsbereichs zum Botanischen Garten und der erste Abschnitt der Bergheimer Straße zwischen Friedrich-Ebert-Platz und Dreikönigenstraße. Hier ist ein neuer Quartiersplatz entstanden, der dem Botanischen Garten ein neues Entree bietet. Auf dem neuen Bauabschnitt ist nun Radverkehr in beiden Richtungen möglich, die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 30 km/h reduziert. Die Haltestelle Friedrich-Ebert-Platz wurde barrierefrei umgebaut. Inzwischen ist der Botanische Garten als erstes Gartendenkmal in die Denkmalliste eingetragen worden.

Auf dem durch Umzug des Finanzamts an der Schillerstraße frei gewordenen Grundstück sind 2015 durch den Neusser Bauverein 61 Eigentumswohnungen in Form von 20 Doppelhaushälften, sechs Stadthäusern und 35 Eigentumswohnungen entstanden. Auf dem Eckgrundstück Weberstraße/Eichendorffstraße wurden durch die GWG ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit Staffelgeschoss und 22 Mietwohnungen sowie eine zweigeschossige Kindertagesstätte errichtet. Auf dem Grundstück stand vorher eine eingeschossige Kindertagesstätte.

In mehreren Schritten wurden der Bau des neuen Gemeindezentrums der Dreikönigenkirche sowie die Sanierung der Kirchendächer vollzogen.

Umwelt

Im Rahmen des Ausbaus Quartiersplatz Botanischer Garten wurden im Bereich der neu ausgebauten Bergheimer Straße Straßenbaumbepflanzungen durchgeführt und im Frühjahr 2017 fertiggestellt. Die Ausbaukosten beliefen sich auf 12.000 Euro.

Südlich des Reuschenberger Wegs liegt das „Groov’sche Loch“, eine Geländevertiefung, die seit den 80er Jahren mit Wasser aus der Obererft gefüllt wurde. Das Gewässer fiel 2015 trocken, nachdem durch die Bauarbeiten am Epanchoir die Wasserzuführung reduziert wurde. Freiwillige retten die vorhandenen Fische. In Zukunft soll das Groov'sche Loch nicht mehr als Angelgewässer genutzt werden. Es soll eine auentypische Flora und Fauna etabliert werden. Hierzu wird seit 2016 die Einleitung angepasst.

Sport

Im Jahr 2015 hat die Stadt Neuss auf der Ludwig-Wolker-Sportanlage ein Leichtathletikzentrum errichtet, Kosten insgesamt 1,853 Mio. Euro. Dabei ist die Tennen-Rundlaufbahn zu einer Kunststoff-Laufbahn mit sechs Einzelbahnen und acht Bahnen auf der Zielgerade sowie einer Trainingsbeleuchtungsanlage umgebaut worden. Das Leichtathletikzentrum bietet außerdem u.a.:

  • eine Wettkampf-Weitsprunganlage mit zwei Sprunggruben
  • eine Weitsprunggrube für Training und Schulsport
  • eine separate Kugelstoßanlage mit 5 Ringen
  • zwei Hochsprunganlagen
  • eine Bergauf/Bergab-Laufbahn für das Lauftraining
  • eine überdachte Tribüne mit Steh/Sitz-Stufen für bis zu 490 Zuschauer
  • unter dem Tribünendach eine 50 m lange Kunststoff-Sprintstrecke
  • eine 800 m lange Finnenbahn
  • einen Bewegungsparcours (Nutzung nur durch DJK Rheinkraft und Schulgruppen mit in die Nutzung eingewiesenem Leiter)

Im Zuge der Errichtung des Leichtathletikzentrums wurde auch das Rasenfeld der Hauptkampfbahn grunderneuert. Darüber hinaus wurde die Be- und Entwässerung der beiden anderen Fußballfelder (Rasenplatz und Tennenplatz) verbessert.

Der im Zuge der Einführung der Mitverantwortung der Vereine auf den Bezirkssportanlagen im Jahr 2011 geschlossene Vertrag mit dem Heimverein auf der Ludwig-Wolker-Sportanlage, der DJK Rheinkraft Neuss, wurde insofern abgeändert, dass die Stadt Neuss nun wieder von Montag bis Freitag ganztägig das Personal auf der Anlage stellt. Der Verein übernimmt somit nur noch an den Wochenenden und an Feiertagen die Mitverantwortung über die Anlage. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass das Leichtathletikzentrum allen Leichtathletikvereinen sowie vereinsungebundenen Freizeitsportlern in der Woche zum Training zur Verfügung steht.

Mit dem Angebot „Laufen unter Flutlicht“ hat die Sportverwaltung im Winterhalbjahr 2017/18 vereinsungebundenen Freizeitläufern erstmals die Möglichkeit geboten, das Lauftraining in den Abendstunden auf einer beleuchteten (Kunststoff)Bahn durchzuführen. Dieses Angebot ist sehr gut angenommen worden.

Im Schulzentrum Weberstraße hat die Stadt Neuss im Jahr 2011 eine neue Dreifach-Sporthalle gebaut und damit den Hallenbedarf für den Schulsport der dort gelegenen Schulen zum großen Teil abgedeckt. Die Sporthalle (Kosten 4 Mio. Euro) verfügt über eine Sitztribüne für 400 Zuschauer. Sie steht in den Abendstunden und an den Wochenenden auch dem Vereinssport für Training und Sportveranstaltungen zur Verfügung. U.a. führen die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss (TG Neuss Tigers) dort ihr Training und ihre Spiele durch, auch die Endspiele des alljährlich am Pfingstwochenende stattfindenden Quirinus-Cups (Internationales Jugend-Handballturnier des Neusser Handball-Vereins) werden hier ausgetragen.

Im Jahr 2016 wurde die Halle nach Elmar Frings benannt. Der 2002 verstorbene Frings war einer der herausragenden Neusser Sportler (u.a. Olympia-Teilnehmer 1964 und 1968 im Modernen Fünfkampf).