Die Vergangenheit

Vom Burgbann-Ackerland zu architektonischer Gründerzeit-Pracht

Der erste historische Blick auf die heutigen Stadtviertel Dreikönigen und Pomona bleibt zwangsläufig getrübt. Fehlanzeige bei den vielerorts dokumentierten Funden aus Steinzeit oder Bronze-Epoche. Magere Hinweise auf die Kultur der römischen Eroberer. Die tummelten sich im heutigen Gnadental und der Neusser Altstadt. Mit den Legionslagern und dem städtischen Vicus, dem Vorläufer der Zivilsiedlung Novaesium an Büchel und heutiger Oberstraße, überlieferten sie die gesamte Palette römischer Lebensart und Kriegstechnik. Zwei rote Kreuze im Übersichtsplan römischer Fundstellen in Neuss von 1969. Im Weichbild der Eisenbahnlinie Neuss-Grevenbroich, der Jülicher Landstraße und dem Grefrather Weg bleiben sie die kargen Hinweise auf römische Grabbestattungen. Gleichwohl werden im Neusser Umfeld – wie an zahlreichen Stellen durch archäologische Grabungen nachgewiesen – die „villae rusticae“, die römischen kleinen Landgüter also, auch im Bereich von Dreikönigenviertel und Pomona mit zur Versorgung der römischen Legionen im Einsatz gewesen sein. Größere Ansammlungen von römischen Ziegeln beim Ausbau des Wohnviertels Pomona Ende der 1950er Jahre lassen diese Schlussfolgerung zu.

Jahrhundertelang blieb also der Neusser Westen und Südwesten das, was die französischen Kartographen unter der Leitung von Oberst Jean Joseph Tranchot Anfang des 19. Jahrhunderts in die Blätter schrieben: „Terres labourables“ (Ackerland). Im Neusser „Burgbann“ hat Peter Stenmans in seinem Buch gleichen Titels 1996 fast 40 landwirtschaftliche Höfe nachgewiesen. Diese Menschen, fernab einer gewissen Geborgenheit der durch Mauern und Türmen gesicherten Stadt Neuss, hatten immer dann besonders zu leiden, wenn Kriegshändel marodierende Söldner und Truppen in das Neusser Umland brachten. Im Bereich der hier behandelten Stadtteile Dreikönigenviertel und Pomona ist in der „Burgbann“-Publikation, die von der Vereinigung der Heimatfreunde herausgegeben wurde, der Baldhof überliefert, an den heute der entsprechende Straßenname Am Baldhof erinnert. Stenmans hat ihn schon für das Jahr 1324 belegt, als der Schultheiß und der Propst des Neusser Oberklosters für diesen Bauernhof als Lehnsherren genannt werden. In der zitierten Tranchot-Karte ist das Anwesen jedoch schon nicht mehr auszumachen. Dafür gibt der „Krausebaum“ einen wichtigen Hinweis auf unsere heutige Straßenbezeichnung „Am Krausenbaum“. Diese markante Stelle am Grefrather Weg findet ihren botanischen Niederschlag in einer Militärkarte, die 1842 aus Anlass des großen preußischen Manövers bei Grimlinghausen erschienen ist.

Bewegung im Neusser Umland

Mitte des 19. Jahrhunderts kam Bewegung in das Neusser Umland. Die Stadt, von den Malern und Kupferstechern des 17. bis 19. Jahrhunderts fast ausschließlich von ihrer schmucken Rheinseite her dargestellt, sprengt ihre eigenen Mauern und Tore, wächst über sich selbst hinaus. Zunächst blieb das große Wasserbauwerk unter Napoleon, der „Grand canal du Nord“ die neue Grenze. Der Bau der Eisenbahnlinien von Neuss nach Köln (1855) und die Eröffnung der Strecke von Neuss über Grevenbroich nach Jülich und Düren (1869) markierten andere Linien, an denen heute Dreikönigenviertel und Pomona ausgerichtet sind. Bald fanden sich auch an der Bergheimer Straße, die einmal als Kiesweg ausgewiesen war und zu den Exerzierplätzen führte, sowie an der alten Route „d. Aix la chapelle“ zur Kaiserstadt Aachen (heute Jülicher Straße und Jülicher Landstraße) neue Siedler.

Im Jahr 1901 verwirklichte die Neusser Ölmühle C. Thywissen den Plan, für ihre Arbeiter Wohneigentum zu schaffen. Es entstanden die wegen ihres wie Porzellan aussehenden Kalksteinmauerwerks so genannten „Postelinge Hüser“ hinterm „Tunell“ an der Bergheimer Straße. Sie wurden schon im Jahr ihres Erstbezugs stadtbekannt. Fritz Schmaucks, Ölschläger bei Thywissen und einer der ersten „Postelinger“, reihte sich in die wechselvolle Chronik der Neusser Schützenkönige ein. Wenige Jahre später schlug die Geburtsstunde für ein Objekt, das einem ganzen Stadtbezirk schließlich den Namen gegeben hat: die Dreikönigenkirche. Wer sich, von Westen kommend, über die A 46 der Stadt Neuss nähert, erblickt einen ungewöhnlichen Kirchturm. Mehrfach abgestuft und mit silbrig glänzender Bedachung, erhebt sich die haubenartige Turmspitze über die Dächer der umliegenden Häuser. Weithin sichtbar leuchtet als Abschluss ein großes schmiedeeisernes Kreuz mit darauf sitzendem Hahn in den Himmel und über den Stadtteil, dem die Kirche den Namen gab: das Dreikönigenviertel.

Kirchen und Kapellen

Das mittelalterliche Neuss verfügte über eine Vielzahl von Kapellen und Kirchen, zumeist in Verbindung mit den in der Stadt seit Jahrhunderten bestehenden Klöstern. Sie alle wurden überragt von der hohen, 1741 nach einem Blitzschlag abgebrannten Turmspitze der Stifts- und Pfarrkirche St. Quirin. Die Säkularisation 1802 bewirkte die Aufhebung der Klöster und beließ den Neussern lediglich das Quirinusmünster. Waren anfänglich noch für alle Katholiken der Stadt Seelsorge und Gottesdienst durch die Geistlichen der Münsterpfarre ausreichend gewährleistet – der Minderheit der Protestanten war die ehemalige Klosterkirche Marienberg zugesprochen worden – so zeigte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts immer mehr die Notwendigkeit für die Schaffung neuer Pfarrbezirke. Die Bildung der Rektorats- und späteren Pfarrgemeinde St. Marien machte den Anfang. Die Überlegung, parallel hierzu auch in den jenseits des Nordkanals gelegenen Neubaugebieten eine Kirche zu errichten, erhielt Auftrieb, als dem Kirchenvorstand von St. Quirin 1905 testamentarisch ein Barvermögen zufiel mit der Auflage, die Summe für den Bau einer dritten Pfarrkirche zu verwenden. Die Realisierung des Gedankens wurde 1906 dadurch erleichtert, dass die Familie Thywissen ein Grundstück für den Kirchenbau anbot und die sechs Geschwister Thywissen zugleich eine Schenkung machten, die für den Grundstücksankauf verwendet werden sollte.

Ein Jahr später beschloss der Kirchenvorstand von St. Quirin die Ausschreibung eines Wettbewerbs. Die Kölner Architekten Heinrich Krings und Eduard Endler sowie der Neusser Architekt Eduard Schlösser wurden zur Einreichung von Entwürfen eingeladen. Die Planvorgabe forderte einen großen, freistehenden Kirchenraum und nach Möglichkeit einen Bau weder im nachempfundenen romanischen oder gotischen Stil. Eduard Endler (1860 – 1932), Mitarbeiter des Kölner Architekten Heinrich Wiethase, war der Gewinner. Am 7. November 1909 legte der Kölner Kardinal und Erzbischof Dr. Antonius Fischer den Grundstein. Man hatte das Patrozinium „Ad Tres Reges“, zu den hl. Drei Königen, gewählt als Hinweis auf die historisch bedeutenden Verbindungen zwischen Köln und Neuss. Bezeichnet sich doch bereits in seinem mittelalterlichen Stadtsiegel Neuss als „SANCTAE COLONIENSIS ECCLESIAE FIDELIS FILIA“, als „allzeit getreue Tochter der heiligen Kölner Kirche".

Am 31. Oktober 1911 benedizierte der bisherige erste Kaplan an St. Quirin und seit dem 28. September 1911 zum Rektor an St. Dreikönigen ernannte Josef Geller das fertiggestellte Gotteshaus. Am 4. Juli 1915 erfolgte die feierliche Konsekration durch Weihbischof Josef Müller, nachdem das Rektorat zum 1. Oktober 1914 zur Pfarre erhoben worden war und in Anton Langenbach den ersten Pfarrer erhalten hatte. An ihn erinnert eine in dem Viertel gelegene Straße.

Überregionale Bedeutung verdankt die Kirche und mit ihr das ganze Dreikönigenviertel den Fenstern des niederländischen Künstlers Jan Thorn Prikker. Johann Thorn Prikker, kurz Jan genannt, der das Rheinland und vor allem den Niederrhein leidenschaftlich liebte, wurde am 6. Juni 1868 in Den Haag geboren. Nach dem Besuch der Haager Akademie und der Tätigkeit in verschiedenen Städten kam er 1926 nach Köln, wo er am 5. März 1932 starb. Die Verbindung mit Neuss kam über den Architekten Peter Behrens und Kaplan Josef Geller zustande. Beide hatten als begeisterte Kunstinteressierte 1909 die Ausstellung christlicher Kunst in Düsseldorf besucht und waren dort Thorn Prikker begegnet. Als Geller 1911 Rektor der neuen Kirche geworden war und er durch den damaligen Neusser Beigeordneten Wilhelm Thywissen ein Chorfenster finanziert bekam, übertrug er dessen Gestaltung und – mit Billigung des Kirchenvorstandes – die der übrigen Fenster Jan Thorn Prikker. Wegen dieser Verpflichtung des Künstlers wurde Pfarrer Geller 1913 versetzt.

Erst 1919 konnten die inzwischen längst fertiggestellten und durch Mäzene finanzierten Fenster eingesetzt werden, nachdem schließlich eine kirchliche Kunstkommission nach anfänglichen Widerständen ihr Einverständnis gegeben hatte. Ihre ungewöhnliche Gestaltung, verbunden mit glühender Farbenpracht, zog von Anfang an Kunstbegeisterte nach Neuss und trug zur Besonderheit des Dreikönigenviertels bei. Ausgelagert überstanden sie den Zweiten Weltkrieg. Die Kirche selbst wurde am 6. Januar 1945 von einer in unmittelbarer Nähe niedergegangenen Luftmine sehr in Mitleidenschaft gezogen, so wie das ganze Viertel selbst, wo der Krieg manches der stattlichen Wohnhäuser nicht verschonte. Heute ist davon nichts mehr sichtbar. Wer die großen, das Dreikönigenviertel durchziehenden Straßen – die Jülicher Straße, die Schillerstraße, die Bergheimer Straße – aber auch die kleineren Nebenstraßen durchwandert, trifft auf die nicht selten restaurierte architektonische Pracht der Gründerzeit ebenso wie auf die klar gegliederten Ziegelbauten der 1920er Jahre.

Botanischer Garten und Denkmäler

Kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 entstand auf einem Gelände zwischen der Bergheimer Straße und der Körnerstraße der „Botanische Schulgarten“ zur Förderung des naturkundlichen Unterrichts an den Schulen. Im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört, dienten die Flächen dem Anbau von Gemüse und Kartoffeln; später wurden sie bebaut. 1948 begann südlich hiervon, auf einem ehemaligen Sportplatz, der Leiter des städtischen Gartenamtes Heinrich de Cleur (1874 – 1968) schrittweise mit dem Aufbau eines neuen Botanischen Gartens, der 1961 eröffnet wurde. Seit 2001 gibt es den Verein der „Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Neuss“. Er richtet u. a. alljährlich den „Tag des Botanischen Gartens“ aus. Insbesondere nach der Schließung der benachbarten Stadtgärtnerei im Jahr 2013 liefen in einem Werkstattverfahren Planungen für die Umgestaltung und Erweiterung des Gartens an. 2014 wurde der 100. Geburtstag des Botanischen Gartens gefeiert, 2017 der Eingangsbereich neu gestaltet.

Im Jahr 2003 erklärte das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland das Dreikönigenviertel zum „Denkmalbereich“. Von den vielen bereits unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden des Dreikönigenviertels haben die zwischen 1922 und 1925 entstandenen Siedlungshäuser in dem Dreieck Schorlemerstraße, Deutsche Straße und Thywissenstraße eine noch über die Architektur hinausgehende Bedeutung. Die zweigeschossigen Backsteinhäuser erinnern an die belgische Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg (1918 bis 1926) und wurden belgischen Offiziere zur Verfügung gestellt.

Nachdem jahrelang die Einwohnerzahl gesunken war, führten 2015 die Neubauten des Neusser Bauvereins auf dem ehemaligen Gelände des Finanzamtes an der Schillerstraße (Bettina-von-Arnim-Straße) zum Anstieg der Einwohnerzahl.

Bildungseinrichtungen im Dreikönigenviertel sind das Berufsbildungszentrum Weingartstraße, das Berufskolleg für Wirtschaft und Informatik des Rhein-Kreises Neuss und das Nelly-Sachs-Gymnasium auf der Eichendorffstraße. Außerdem befindet sich an der Weberstraße als Gemeinschaftsschule die Friedrich-von-Bodelschwingh-Grundschule. Das schulische Angebot des Dreikönigenviertels wird außerdem durch Schulen ergänzt, die bereits auf dem Gebiet des Stadtteiles Pomona liegen (Schulzentrum Weberstraße).

Hönings und Schlösser

Der Stadtbezirk Pomona steht heute für einen weit größeren Bereich, als jene „Pomona“ ausmachte, die als Obst- und Baumschul-Anlage Namengeberin wurde. Sie ist untrennbar verbunden mit den Namen Hönings und Schlösser. Um 1891 bereits, so hat es Hans Seeling im Neusser Jahrbuch 1983 beschrieben, ist Wilhelm Hönings aus Hülchrath, der zusammen mit seinem Bruder Andreas Hubert in den 1880er Jahren in Neuss seinem Beruf als Gärtner nachging, Besitzer einer Baumschule vor der Stadt am Holzheimer Weg. Dort entstand etwa 1890 auch das erste Haus der Hönings, auf dessen Giebelseite in Erinnerung an die römische Göttin des Obstes das Wort „POMONA“ prangte. Später stieß zum immer stärker expandierenden Unternehmen, das schließlich rund 200 preußische Morgen am Holzheimer Weg und zu beiden Seiten der Bergheimer Straße bewirtschaftete, der Kölner Kaufmann Hans-Aloys Schlösser.

Im Umfeld der „Postelinge Hüser“ wird noch heute kolportiert, dass bei einem lockeren Spielchen in Köln Julius Hönings Anno 1923 seinen Anteil an der „Pomona“ als Einsatz eingebracht – und verloren habe. Hans Seeling hat die Geschichte so formuliert: „Hönings habe – so die Fama – während einer feuchtfröhlichen Nacht in Köln seinen Geschäftsanteil in jähem Entschluss für einen Millionenbetrag notariell an den Teilhaber überschrieben“. Fest steht, dass es ab 1925 zwei konkurrierende Obst-Agrarier im heutigen Stadtteil Pomona gab: Schlösser und Hönings. Der ließ an seinem neuen Haus, Holzheimer Weg 36, den heute noch sichtbaren Firmennamen „Terra nova“ (Neue Erde) anbringen. Trotz der neuen Wohngebiete weit vor den Toren der Stadt beherrschte zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer noch reichlich Grün und Ackerland die Szene zwischen den Eisenbahnlinien und der östlichen Begrenzung an der Obererft. Dazu trugen auch die ersten Kleingärtner bei. An der Bergheimer Straße entstand 1925 die heutige Anlage „Erholung“, und an der Alten Aachener Straße, westlich der Jülicher Landstraße, gründeten 1931 andere Hobby-Gärtner die Schrebergartenanlage „Am Stadtwald.“

Ausbau des Verkehrsnetzes, Bildung & Unternehmen

Entwicklung setzt auch gute Verkehrsverbindungen voraus. Im Jahre 1937 betrieb die Reichspost (so Joseph Lange in seinem Buch „Neuss im Wandel der Zeiten“) sieben Strecken. Davon profitierten auch die Bewohner des Dreikönigenviertels. Besonderes Interesse galt dabei mit der von der Stadt Neuss selbst eingerichteten Linie Neuss – Reuschenberg – Weckhoven – Hoisten dem neuen Stadtteil Reuschenberg, der in diesem Jahr vom Reißbrett aus geplant wurde und die Erweiterung der Schlagbaumsiedlung einleitete. Die seit 1910 in Neuss verkehrende Straßenbahn kam ebenfalls zu den Menschen ins Dreikönigenviertel: Nach dem Durchbruch an der Zollstraße wurde die Linie 3 eingerichtet, die 1938 ihre Dienste zwischen der Neusserfurth und der Eichendorffstraße anbot.

Nach dem Krieg gab es Überlegungen, die Linie bis Reuschenberg zu verlängern. Aber die Hinwendung zu mobilen Bussen brachte im Mai 1963 für die alte „3“ das endgültige Aus. Herbert Scholzen aus Reuschenberg kennt viele Details zum Neusser Verkehr auf Straße und Schiene. Ganz besonders ans Herz gewachsen ist ihm jedoch der O-Bus, der Bus also mit elektrischer Oberleitung, den der Neusser Stadtrat am 23. August 1948 in Betrieb gehen ließ und der im Dreikönigenviertel und an der Pomona seine Haltestellen anfuhr. An der Pomona allerdings bis zu seiner letzten Fahrt am 31. Dezember 1959, nur durch „Zuruf“, denn bis zu diesem Zeitpunkt war die Obstplantage erst auf dem Papier zur Wohnsiedlung umgestaltet. Rasante Entwicklung für das Dreikönigenviertel und für die Pomona in diesen Jahrzehnten zwischen 1955 und 1970.

Zu den Einrichtungen der Pomona mit überörtlicher Bedeutung gehört zunächst das Schulzentrum an der Weberstraße: das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium wurde 1966 als zweites Jungengymnasium in Neuss gegründet, es nimmt seit 1974 auch Mädchen auf. Es ist naturwissenschaftlich-mathematisch ausgerichtet. Zum Schulzentrum an der Weberstraße gehören außerdem die Dreikönigen-Grundschule, die allerdings seit 2012 wg. des schadstoffbelasteten Schulgebäudes am Hammfelddamm untergebracht ist, und seit 2014 die Comenius-Schule, eine Sekundarschule. Die Realschule Südstadt (1969: Gründung, 1973/75 Umzug/Einweihung im Schulzentrum Weberstraße, bis 1998/99: Aufbaurealschule), die sich besonders dem integrativen Unterricht mit behinderten Schülern gewidmet hat, und die Maximilian-Kolbe-Hauptschule (1968: Errichtung als katholische Hauptschule, 1969 Umzug in einen Neubau an der Bergheimer Straße, Name seit 1981) laufen in den kommenden Jahren aus. Gegenüber dem Schulzentrum auf der südlichen Seite der Weberstraße befindet sich die Joseph-Beuys-Förderschule des Rhein-Kreises Neuss.

Die am Jean-Pullen-Weg liegende Ludwig-Wolker-Anlage, die 2015 zu einem wettkampftauglichen Leichtathletikzentrum ausgebaut wurde, dient dem Schulsport und mehreren Sportvereinen. Die DJK Rheinkraft 1914 e.V. bietet seit 2015 auch Möglichkeit für gehörlose Sportler auf einem besonderen Parcours.

Im Stadtteil Pomona liegt das Gewerbegebiet Moselstraße. Auf dem 39 ha großen Gelände sind Firmen vor allem aus den Bereichen Einzel- und Großhandel, Kraftfahrzeuge und Druck sowie stadteigene technik- und wirtschaftsnahe Einrichtungen ansässig. An der Moselstraße eröffneten die Neusser Stadtwerke im November 2006 ihre neue Zentrale und der 1990 gegründete Neusser Lokalfunk „NEWS 89.4“ hat hier seine Studios. Seit 1994 richtet die Händlergemeinschaft Moselstraße jährlich ein Moselstraßenfest aus.

Am Rand des Gewerbegebiets an der Jülicher Straße/Ecke Ruwerstraße liegt heute die Firma Haribo: Von 1957 bis zur Schließung 1980 produzierte hier die Schokoladenfabrik Novesia. Seit 1982 werden Kaubonbons („Maoam“) produziert, die seit 1986 als Marke zur Firma Haribo gehören. 2012 wurde ein Fabrikverkauf am Standort eröffnet.