11.11.2016 - „hundkatzemaus"

Tiermotive erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Die Öffentlichkeit klickt...

...grimmig schauende Katzen zu viralen Internetstars, Videos von entzückenden Jungtieren werden millionenfach abgerufen und auch die Werbebranche macht sich die verkaufsfördernden Vierbeiner zu Nutze. Dass sich Tierdarstellungen in der Zeit industriell gefertigten Wandschmucks bereits massenhaft verbreiteten, zeigt eine Ausstellung im Feld-Haus. Die Sonderausstellung in dem Museum für Populäre Druckgrafik auf dem Kirkeby-Feld zwischen Insel Hombroich und der Raketenstation ist ab Sonntag, 13. November 2016, zu sehen.

Die Vielfalt der dargestellten Kreaturen, aber auch der Einsatz der Motive variiert. Bei den Motiven überwiegen Darstellungen von Tieren, die dem Menschen am nächsten stehen. Bilder von Hunden mit Kindern sind feste Darstellungstypen: Die Verbindung des Schützenden mit dem Zarten. Geschichten, in denen das ertrinkende Kind vom Hund gerettet wird, bezeugen das unerschütterliche Verantwortungsbewusstsein der Vierbeiner. Bilder von verspielten Katzen erfreuten sich schon im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit. Da sie dem Menschen aber nicht in vergleichbarer Weise verbunden waren, erlangten sie zu keinem Zeitpunkt die Bedeutung, die den treuen und dienstbeflissenen Hunden zukam. Pferde wurden in verschiedenen Zusammenhängen gezeigt: beim Einsatz im Krieg, als Reittiere auf der Jagd und gleich gruppenweise vor eine Kutsche gespannt. Auch auf Darstellungen von Bauernhöfen sind alle genannten Tiere, erweitert um Kühe, Schafe, Hühner und Schweine, wiederzufinden. Idyllische Landschaften mit Tieren, oft auch in Begleitung eines Hirten, zeigen ziehende Herden vor weitem Horizont.

Gesondert dargestellt werden die Tiere des Waldes. In diese Gruppe ist auch der bekannte Röhrende Hirsch – gern am Hang oder vor einer Bergseelandschaft – zu verorten. Exotische Tiere finden sich auf den belehrenden Bilderbogen der Zeit oder auch in präziser Ausführung in wissenschaftlichen Publikationen und den aufkommenden populären Enzyklopädien: Darstellungen verschiedener Schmetterlingsarten bilden winzige Details ab und können viele Seiten in den Bänden füllen. Didaktische Absichten sind oft auf Bildern, die Tiere gemeinsam mit Kindern zeigen, erkennbar.

Im religiösen Kontext finden sich Tiere als Attribute von Heiligen wieder. So lässt sich der Evangelist Markus an dem ihm zugehörigen Löwen erkennen. Auch in biblischen Geschichten spielen Tiere oft eine zentrale Rolle und finden so Eingang in bildlichen Wiedergaben der Erzählungen. Tiere tauchen freilich auch in unterhaltsamen, lustigen Episoden auf. In Bildergeschichten und Fabeln werden ihnen menschliche Züge verliehen. Der Betrachter erkennt sich selbst in der Kreatur.

Die Sonderausstellung ist bis zum 2. Juli 2017 samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr im Museum Feld-Haus, Berger Weg 5, zwischen Insel Hombroich und der Raketenstation in Neuss zu sehen.

 

Feld-Haus