18.06.2020 - nextTicket 2.0

Neue Ticketgeneration im VRR ermöglicht Ein- und Auschecken über das Smartphone – Fahrten zwischen Neuss und Düsseldorf für fast halben Preis

Ab sofort können Nutzer des ÖPNV im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) eine neue Ticket-Generation über ihr Smartphone nutzen. Mit dem federführend von den Stadtwerken Neuss in Kooperation mit der Rheinbahn Düsseldorf und dem VRR entwickelten nextTicket 2.0 steht den Fahrgästen jetzt ein elektronischer Tarif zur Verfügung. Der Clou ist, dass die zurückgelegte Strecke nach Luftlinienkilometern abgerechnet wird.

Bürgermeister Reiner Breuer, einer der Initiatoren dieses neuen Ticketsystems, dass quasi die Waben für den Verkehr zwischen Neuss und Düsseldorf aufhebt, hat das Ticket bei einer Testfahrt nutzen und freut sich über die einfache Handhabung: „Mit dem digitalen Next Ticket wird es attraktiver mit Bus und Bahn zu fahren im Rhein-Kreis Neuss aber insbesondere auch zwischen Neuss und Düsseldorf: Einfach mit einer App die man sich aufs Handy laden und dann Ein- und Auschecken kann. Abgerechnet wird im Hintergrund und das zu besseren Preisen. Wo derzeit zwischen Neuss und Düsseldorf die Preisstufe B gilt, zahlt man mit dem nextTicket 2.0 keine sechs Euro mehr, sondern nur noch gut die Hälfte. In diesem Fall nutzt die Digitalisierung damit auch der nachhaltigen Mobilität, es ist eine echte Innovation für die Stadt Neuss und den Rhein Kreis Neuss.“

Mit Start des Markttests ist der eTarif im gesamten Verbundgebiet gültig. Das nextTicket-Hintergrundsystem erfasst die Fahrten beziehungsweise die Fahrtenketten auf Basis der Luftlinienkilometer zwischen Start- und Zielhaltestelle und rechnet diese automatisiert mit dem Kunden ab. Nahverkehrskunden müssen nicht mehr überlegen, welches Ticket das richtige für sie ist. Bevor sie in Bus oder Bahn einsteigen, checken die Fahrgäste über die nextTicket-App ein. Wenn das Ziel erreicht ist, checken sie wieder aus. Die Fahrten werden automatisiert erfasst und anschließend direkt berechnet. Der eTarif setzt sich künftig zusammen aus einem Festpreis in Höhe von 1,40 Euro sowie einem leistungspreis von 0,26 Euro pro angefangenem Luftlinienkilometer. Preisstufen spielen dann keine Rolle mehr. In dem Luftlinienkilometertarif ist eine Preisbegrenzung eingebaut, damit sichergestellt ist, dass Fahrgäste preislich nicht benachteiligt werden. So zahlen die Fahrgäste nie mehr, als für ein Einzel-Ticket der jeweiligen Preisstufe im aktuellen Tarif anfällt. Zudem gibt es einen Stufenrabatt innerhalb eines 30-Tage-Zeitraumes: ab der fünften Fahrt erhält der nextTicket-Nutzer zehn Prozent, ab der 20. Fahrt 50 Prozent Rabatt. Die Mitnahme von Kindern ist zu einem Pauschalpreis von 1,40 Euro pro Kind möglich.

Besonders bezahlt macht sich das nextTicket für Fahrten, bei denen im klassischen Tarif ein Preissprung wirkt. So kostet eine Fahrt von Neuss, Haltestelle Stadthalle nach Düsseldorf, Graf-Adolf-Platz im Einzelticket, Preisstufe B derzeit sechs Euro. Beim nextTicket wird die Luftlinie von sieben Kilometern berechnet. Der nextTicket-Tester zahlt dann: 1,40 Euro + sieben Kilometer á 0,26 Euro = 3,22 Euro. Das ist eine Ersparnis von 2,78 Euro pro Fahrt.

Der Praxistest ist zunächst für ein Jahr angelegt, mit der Option auf Verlängerung. Während der nextTicket 2.0-Laufzeit ist die maximale Nutzeranzahl auf 15.000 Kunden beschränkt. Fahrgäste können die nextTicket-App der Stadtwerke Neuss kostenlos im App-Store von Apple und im Google-Play-Store herunterladen. Zum Starten der App benötigen die Kunden ihren Benutzernamen und das Passwort, das sie bei der Registrierung angegeben haben. Um die App nutzen zu können ist es notwendig, bei der Registrierung die Zahlungsdaten zu hinterlegen. Zur Berechnung des korrekten Fahrpreises müssen zudem die Ortungsdienste für die App aktiviert werden.