24.01.2017 - Hilfen für extrem Frühgeborene

Perinatalzentrum am Lukaskrankenhaus zertifiziert

Diese Patienten sind immer die kleinsten. In der Kinderklinik des Lukaskrankenhauses werden auf zwei speziellen Stationen extrem Frühgeborene kompetent versorgt und behutsam „aufgepäppelt“.  Hier liegen Jungen und Mädchen ab einem Geburtsgewicht von nur 400 Gramm. Jetzt hat die Ärztekammer Nordrhein die Neonatologie zertifiziert: Bestätigt ist damit, dass die Anforderungen der G-BA-Richtlinie (Gemeinsamer Bundesausschuss) über „Maßnahmen zur Qualitätssicherungen der Versorgung von  Früh und Reifegeborenen an ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level 1)“ erfüllt sind. Das Perinatalzentrum am Lukaskrankenhaus ist eines der ersten Zentren des Landes mit dieser Auszeichnung. Die Ärztekammer Nordrhein hob bei der Zertifizierung besonders das „sehr engagierte, professionelle Team und eine gute Vernetzung aller beteiligten Fachbereiche“ hervor.

„Wir waren schon sicher, dass wir das gut machen. Nun ist uns das nach ausführlicher Überprüfung bestätigt worden“, freut sich Prof. Dr. Guido Engelmann, Chefarzt der Kinderklinik. Ausschlaggebend für das hohe Niveau des Perinatalzentrums sind für ihn die enge Verzahnung der Kinderklinik mit dem Kreißsaal und der Wochenbettstation der Frauenklinik, das erfahrene Team von Schwestern, Hebammen und Ärzten sowie die moderne Infrastruktur.

Die kleinen Patienten liegen erst auf der Intensiv-, dann auf der Großwerdstation bis etwa zum Erreichen des „normalen“ Geburtstermins. Das können bis zu 16 Wochen sein, bei Komplikationen entsprechend länger. Strenge Vorgaben regeln die Betreuung: Gleich nach der Geburt und danach je nach Komplikation ist eine 1:1-Versorgung gefordert. Das Team begleitet die Kinder über einen krankenhaus-untypischen langen Zeitraum. Und wenn es dann zu einer Begegnung wie der vor wenigen Tagen kommt, ist die Freude groß: In der Ambulanz der Kinderklinik traf Prof. Engelmann auf ein kleines Mädchen, zwei Jahre alt. „Die Kleine quasselte und rannte überall rum“, erzählt der Chefarzt und erinnert sich: „Geboren wurde sie bei uns mit einem Gewicht von 420 Gramm.“