25.09.2017 - Abbas Maroufi liest im Kulturkeller

Iranischer Autor stellt seinen Roman „Fereydun hatte drei Söhne“ vor

Mit Abbas Maroufi geht die interkulturelle Veranstaltungsreihe des Kulturamtes und der Stadtbibliothek Neuss am Mittwoch, 4. Oktober 2017, 19 Uhr, in die nächste Runde. Der bedeutende iranische Schriftsteller stellt seinen Roman "Fereydun hatte drei Söhne" im Kulturkeller, Oberstraße 17, vor.  Maroufi liest auf Persisch, die deutsche Übersetzung wird von Vera Henkel gelesen. Der Eintritt an der Abendkasse beträgt fünf Euro, ermäßigt drei Euro.

Die zweite Veranstaltung der interkulturellen Reihe spannt einen Bogen zu dem Lesefestival "Neuss liest Ilija Trojanow." Trojanow gibt seit Jahren die Edition "Weltlese" in der Büchergilde Gutenberg heraus. Die Edition veröffentlicht Autoren, die in Westeuropa größtenteils unbekannt sind. 2016 erschien dort die deutsche Übersetzung des Romans "Fereydun hatte drei Söhne" von Abbas Maroufi, die ein eindringliches Bild der islamischen Revolution von 1979 zeichnet: Unzählige gesellschaftliche und politische Gruppen stehen sich feindlich gegenüber. Von schweren Zerwürfnissen erschütterte Familien geraten an ihre Grenzen. So auch Familie Amani, die der iranische Schriftsteller stellvertretend porträtiert und das Trauma und das Schicksal von Vertreibung und Flucht beschreibt.

Abbas Maroufi wurde 1957 in Teheran geboren. Er gründete 1990 die Zeitschrift Gardun und war ihr Herausgeber, bis er wegen „Beleidigung der islamischen Grundwerte“ zu Gefängnis, zwanzig Peitschenhieben und Publikationsverbot verurteilt wurde.  Aufgrund internationaler Proteste wurde das Urteil nicht vollzogen, die Zeitschrift jedoch verboten. Er konnte das Land verlassen und lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Dort gründete er die Buchhandlung Hedayat und den Verlag Gardun.

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