26.09.2002 - Strom in der Antike? - Spannender Vortrag im Clemens-Sels-Museum

Galvanisierungstechniken bei den Römern? Batterien bei den Parthern?

Nicht nur selbst ernannte Altertumsforscher wie Erich von Däniken, sondern auch seriöse Wissenschaftler diskutieren, ob und was man schon in der Antike über Elektrizität und die Nutzung von Strom wusste. So abwegig dies auch auf den ersten Blick klingen mag: Immer wieder werden wir von dem Wissen und Know-how Früher Hochkulturen überrascht.  Was ist also dran an der Behauptung, schon die Römer und ihre Zeitgenossen hätten Stromquellen benutzt und hergestellt? Ganz besonders diskutiert wird die "Batterie von Bagdad", ein Objekt, das 1938 bei Ausgrabungen in der parthischen Siedlung Khujut Rabu`a bei Bagdad gefunden wurde und derzeit in Grevenbroich im Museum im Stadtpark ausgestellt ist. Die Parther, ein altiranisches Reitervolk, das an Euphrat und Tigris in der Nachbarschaft der Römer lebte, waren nicht nur für ihre technischen Fähigkeiten, sondern vor allem für ihre Kampfeskunst berühmt. Diese bekamen nämlich die Römer immer wieder zu spüren. Die militärischen Fähigkeiten der Parther beeindruckten die Römer derart, dass sie die Ala Parthorum, eine Reitereinheit, aus parthischen Flüchtlingen aufgestellt, in ihr Heer übernahmen und die Einheit im 1. Jh. n.Chr. im fernen Neuss stationierten! Die um Christi Geburt angefertigte "Batterie" der Parther besteht aus einem vasenartigen Tongefäß, in dessen Mündung sich ein Kupferzylinder befindet. Der Zylinder war mit Asphalt verschlossen, durch den ein Eisenstab gesteckt war. Die Konstruktion erinnert sehr an moderne Trockenbatterien. Doch konnte man mit ihr wirklich Strom erzeugen? Verwendeten die Römer und ihre Zeitgenossen Geräte oder Verfahren, bei denen Strom benötigt wurde? Diese und viele andere geheimnisvolle Mysterien wird Prof. Eggert, Elektrochemiker und Spezialist für die Restaurierung archäologischer Objekte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, in einem spannenden Vortrag - der natürlich auch für Nicht-Naturwissenschaftler verständlich sein wird - im Clemens-Sels-Museum am Dienstag, 8. Oktober 2002, 11.00 Uhr, lüften.*