14.11.2002 - Châlons mit Europa-Plakette ausgezeichnet

Große Freude am Wochenende in der Neusser Partnerstadt Châlons en Champagne. Bei einem Festakt im Salle Guy Môquet erhielt die Stadt an der Marne aus den Händen von Europarat-Ehrenmitglied Bernard Eicher die Europa-Plakette für ihre dreißigjährige Städtepartnerschaft mit der Stadt Neuss.

Von den 44 Mitgliedststaaten des Europarates werden jedes Jahr nur 12 Städte mit dieser Ehrentafel ausgezeichnet. Die Europaplakette ist nach dem Europadiplom und der Europafahne die dritthöchste Auszeichnung der Europäischen Institution. Neuss hatte die Plakette bereits im Juni zur Feier des 30jährigen Partnerschaftjubiläums erhalten. Die Grüße aus der Quirinusstadt überbrachte der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Karl Rüdiger Himmes, der ebenso wie die Vorsitzende des Deutsch-Französischen Kulturkreises Silvia Hausmann und der ehemalige Leiter des Neusser Sozialamtes, Josef Uhe, nach Châlons gereist war. Uhe hatte sich jahrzehntelang um den Seniorenaustausch zwischen den beiden Städten gekümmert. Die Neusser Gäste wurden von Châlons‘ Bürgermeister Bruno Bourg-Broc begrüßt, der den Neusser Komiteevorsitzenden Himmes als unternehmungslustigen und wichtigen Motor dieser lebendigen deutsch-französischen Partnerschaft bezeichnete. Stolz wies Bourg Broc auf die breite Palette der Kontakte zwischen den beiden Städten hin, die zahlreichen Schulpartnerschaften, den Sportaustausch und die Freundschaft zwischen dem Croix Rouge und dem Deutschen Roten Kreuz ebenso wie die Zusammenarbeit auf kulturellem Sektor und die vielen privaten Freundschaften zwischen Neussern und Châlonnais. Partnerschaftdezernetin Jacqueline Prieto brachte die Motivation für all diese Aktivitäten auf den Punkt: „Um die Freundschaft zu erreichen“, so Prieto, die gleichzeitig auch Vizepräsidentin des Sozialzentrums in Châlons ist, „muss man den anderen entdecken wollen, den anderen durch sein Leben, seine Geschichte, seine Bräuche kennenlernen. Man muss den anderen mit Kinderaugen sehen. Man muss akzeptieren, überrascht, entzückt, manchmal verunsichert zu werden.“ Karl Rüdiger Himmes bedankte sich bei den Gastgebern für die freundliche Aufnahme mit einer römischen Silbermünze und wies auf den römischen Ursprung beider Städte hin. Die Forderseite des historischen Geldstücks zeigte ein Bildnis des Kaisers Cassianus Latinius Postumus, die symbolträchtige Rückseite eine allegorische Darstellung der Fides, der Treue.*