20.06.2003 - Wettbewerb zur Erweiterung des Clemens-Sels-Museums

Thomas van den Valentyn und Gernot Schulz heißen die Ersten Preistäger beim Wettbewerb zur Erweiterung des städtischen Clemens-Sels-Museums in Neuss.

Die beiden Architekten vom Kölner Architektenbüro Van den Valentyn Architektur waren jetzt von einem hochkarätig besetzten Preisgericht unter Vorsitz von Professor Eckhard Gerber einstimmig aus 39 Arbeiten als Erste Preisträger ermittelt worden. Das Kölner Architektenbüro Van den Valentyn/Schulz achtete bei der Umsetzung der Wettbewerbsvorgaben besonders auf die sensible Behandlung des neben dem Museum liegenden Stadtgartens und die bestehende Architektur. Vorgelegt wurde der Entwurf eines collagenhaften Ensembles mit zwei kubischen Baukörpern als Eingangs- und Sammlungsgebäude. Verbunden werden die Neubauten mit dem bestehenden Museumsbau, einem Klinkerkubus von Harald Deilmann, durch einen weitgehend unterirdisch gelegenen Wechselausstellungsraum mit umlaufender Galerie. Mit einem begehbaren Wasserglasdach und außergewöhnlicher Materialwahl soll mit dieser Museumserweiterung ein weiteres kulturelles Highlight in Neuss geschaffen werden. Der Entwurf kann in mehreren Bauabschnitten realisiert werden. Die Stadt hofft bei der Umsetzung der Pläne auf das Museumsförderprogramm des Landes und private Mitfinanzierung, die eventuell durch eine Förderstiftung oder die Umwandlung des Museums in eine Stiftung erzielt werden kann. Der Kostenrahmen beträgt rund 15 Millionen Euro.Das erste städtische Museum in Neuss hatte übrigens duch eine Spende der Industriellen-Witwe Pauline Sels in Höhe von 250.000 Goldmark vor fast genau 100 Jahren - im Jahr 1907 - gebaut werden können.Begonnen hat das Verfahren mit der Auslobung und Veröffentlichung in den Fachzeitschriften Anfang Dezember 2002. Bis zum 12. Dezember gingen 361 Bewerbungen aus zehn Ländern bei dem Büro Pesch & Partner in Witten-Herdecke ein, das den Wettbewerb für die Stadt Neuss ausrichtete. Das Auswahlgremium aus Vertretern der Architektenkammer, des Museums, des Hochbauamtes und freischaffende Architekten, tagte Mitte Dezember und wählte und loste fünf Vertreter der "jungen" Architektengeneration und 25 Vertreter aus der Gruppe der qualifizierten Büros aus. Weitere Büros wurden ausdrücklich zum Wettbewerb eingeladen, unter ihnen fünf Neusser Büros. Die Bauaufgabe stellte für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar, soll doch neben das für Neuss so bedeutende Stadttor aus dem 14. Jahrhundert und den Deilmannbau von 1975 ein eigenständiger aber nicht dominierender Erweiterungsbau gestellt werden. Außerdem war vorgegeben, nur geringfügige Eingriffe in den historisch bedeutsamen Stadtgarten vorzunehmen.Dem Preisgericht gehörten Prof. Eckhard Gerber (Dortmund), Prof. Jörg Friedrich (Berlin), Prof. Hannelore Deubzer (Berlin), Prof. Gerd Aufmkolk (Nürnberg), Prof. Ulrike Lauber (München) sowie Beigeordneter Stefan Pfitzer (Neuss) als Fachpreisrichter an. Die Wettbewerbsergebnisse werden der Öffentlichkeit in einer Ausstellung des Clemens-Sels-Museums ab dem 29. Juni 2003 gezeigt. Sie sind zu sehen bis zum 17. August. Zahlreiche Führungen an Sonntagen, in Mittagspausenführungen sowie in der Kulturnacht am 4. Juli 2003 erläutern die Ergebnisse auch für das interessierte Publikum.*