01.07.2003 - Musikalisches Schatzkästchen mit Tradition: Die Neusser Kirchenmusikwochen gehen in ihre 46. Saison

Zum 46. Mal präsentiert die Robert Schumann Hochschule Düsseldorf zusammen mit der Stadt Neuss und der Katholischen und Evangelischen Kirche eine musikalische Rarität, die nur selten ihresgleichen in diesem Lande findet.

Die traditionsreichen Neusser Kirchenmusikwochen stehen bei Liebhabern dieses musikalischen Genres seit vielen Jahren hoch im Kurs. Wenngleich die Veranstalter sich von Zeit zu Zeit ein größeres Publikum wünschen, so ist die Veranstaltungsreihe bei den Freunden alter und neuer Kirchenmusik doch überaus geschätzt und beliebt. Diesmal wird das kleine, qualitätvolle Festival vom 10. bis 20. Juli 2003 in drei Kirchen der Stadt ausgetragen. Neben der Neusser Stadtkirche, dem historischen Quirinus-Münster, sind die evangelische Christuskirche und die katholische Marienkirche Orte der kirchenmusikalischen Darbietungen. Dabei hält das Programm neben konzertanten Aufführungen im sakralen Raum Hochämter mit Chormusik und Kantatengottesdienste parat. Zu Beginn der diesjährigen Kirchenmusikwochen erklingt Johann Sebastian Bachs "Clavier Übung - Dritter Theil". Aufgeführt vom Gesangsensemble piano vocale begleitet Stefan Palm das Konzert an der Orgel der Marienkirche.Am 20. Juli steht der Symphonische Psalm "König David" des Schweizer Komponisten Arthur Honegger auf dem Programm. Das Werk wird in seiner instrumentalen Originalfassung aus dem Jahre 1921 aufgeführt. Honegger hat in diesem Werk die Klangsprache des 20. Jahrhunderts weiterentwickelt und gleichzeitig Bezug genommen auf ältere Stile, zum Beispiel die Oratorien Händels. Eine prachtvolle Komposition, wie sie auch Ralph Vaughan-Williams' Messe in g-moll bietet, die ebenfalls am 20. Juli 2003 zu Gehör gebracht wird. Die Messe ist im Stil der Renaissance aus Motiven mit begrenztem Tonumfang entwickelt und mit herber Harmonik im Sinne der englischen Nationalromantik abgerundet. Ganz im Zeichen der Alten Musik dagegen steht ein Konzert am 18. Juli im großen Kirchenraum des Quirinus-Münsters; "Symphoniae Harmoniae", eine Komposition der Mystikerin, Dichterin und Äbtissin Hildegard von Bingen, die unzweifelhaft die interessanteste Komponistin des Mittelalters war. Die Ausführenden sind Maria Jonas und Norbert Rodenkirchen. Schließlich sei hingewiesen auf drei Stücke für Orgel von Professor Günter Berger, der 1992 den im Zuge der Kirchenmusikwoche ausgeschriebenen Kompositionspreis der Stadt erringen konnte. ?Im Frieden dein?, ein polyphones Geflecht und ein Sakraltanz auf zwei polnische Weisen erklingen bei einem Kammerkonzert am 17. Juli in der Christuskirche. Dazu hält der Komponist einen Einführungsvortrag am 10. Juli. Das komplette Programm mit der Aufführung weiterer Werke von Strawinsky, Liszt, Händel und dem polnischen Komponisten Wladyslaw Szymanski (geb. 1955) findet sich in einem Faltblatt, das in den Kirchen und an der Tourist-Info der Stadt ausliegt oder im Internet unter www.neuss.de .*