10.09.2003 - Deutsch-Niederländisches Literaturfestival zog knapp 1700 Besucher an

„Der Literarische Sommer ist aus dem niederrheinischen Kulturleben beidseits der Grenze nicht mehr wegzudenken“, faßte der Leiter der Stadtbibliothek Neuss, Dr. Alwin Müller-Jerina, hochzufrieden seine Erfahrungen aus der diesjährigen Auflage des einzigen deutsch-niederländischen Literaturfestivals zusammen.

In 22 Veranstaltungen widmeten sich deutsche und niederländische Schriftsteller vom 21. Juli 2003 an einen Monat lang in Krefeld, Mönchengladbach, Neuss, Venlo und Roermond dem Thema "Übers Meer" und lockten damit insgesamt fast 1700 Zuhörer an. Insgesamt achtmal fand das "Ausverkauft"-Schild Verwendung, davon allein viermal in Neuss. Während nicht wenige Veranstalter unter der Hitzewelle zu leiden hatten, stiegen die Besucherzahlen des Festivals damit noch einmal deutlich an und haben sich seit dem ersten "richtigen" Festivaljahr 2001 insgesamt verdoppelt.Erwartungsgemäß zählten auf deutscher Seite Margriet de Moor, Nina Hoger, Ilja Richter und Sten Nadolny (Festivalrekord in Mönchengladbach: 200 Gäste) zu den Publikumsmagneten, während in den Niederlanden Adriaan van Dis die meisten Hörer fand. Zu den Highlights zählten aber auch die Lesungen an besonderem Ort. So lasen Margriet de Moor im mit 124 Personen absolut ausverkauften Gartensaal des Clemens-Sels-Museums, Peter Schanz in Haus Rottels. Die Gelegenheit, den bekannten niederländischen Schriftsteller Adriaan van Dis zu hören und nebenher noch traditionelle Stockfischgerichte zu genießen, führte zur Überfüllung des Neusser Restaurants Canedo.Großen Rückhalt fanden die Veranstalter, auf deutscher Seite die Stadtbibliotheken Krefeld, Neuss und Mönchengladbach sowie das Kulturbüro Krefeld, in den Niederlanden die Literair Station Venlo und der Rotary Club, wieder bei den Förderinstitutionen beider Länder. Der Landschaftsverband Rheinland unterstützte das inzwischen größte Literaturfestival am Niederrhein erneut mit gut 18.000 Euro, im Nachbarland engagierte sich die Provinz Limburg stark.Als Bestätigung der Qualität des Programms durften die Organisatoren auch die Förderung durch die Niederländische Botschaft in Berlin, den Nederlands Literair Produktiefonds und das Goethe-Institut Amsterdam werten. "Daß der niederländische Generalkonsul und der Kulturdezernent die Lesung von Margriet de Moor in Neuss eröffneten, zeigt, wie wichtig man dieses Kooperationsprojekt nimmt", erklärte Müller-Jerina und kündigte an, daß vermutlich schon 2004 zwei weitere Städte beidseits der Grenze in die Veranstaltergemeinschaft aufgenommen werden. Der heiße Favorit für das nächste Literatur-Reise-Thema heißt übrigens derzeit "Wüsten und Oasen". 2004 sollen möglichst auch wieder Übersetzungen von aktuellen Neuerscheinungen der Nachbarn eigens zur Premiere im Literarischen Sommer angefertigt werden.*