02.03.2004 - Schulwerkstatt im Neusser Norden - Zweite Chance für Jugendliche auf einen Schulabschluss
Anfang Februar ist nun auch im Neusser Norden eine Schulwerkstatt angelaufen.
Als Gemeinschaftsprojekt der Hauptschule-Heinrich-Böll, des Kolping-Bildungswerkes Neuss und der Jugendberufshilfe der Stadt Neuss soll die zweite Schulwerkstatt in Neuss, analog zur seit Schuljah¬resbeginn 2001/2002 bestehenden Schulwerkstatt „Blitz“ im Neusser Süden, Jugendliche wieder an Unterricht heranführen. In die Werkstatt werden bis zu 15 Schülerinnen und Schüler - vornehmlich aus der 7. Klasse - aufgenommen. Ihnen ist gemeinsam, dass sie am Regelunterricht nicht mehr aktiv teilnehmen. Häufig werden von den Jugendlichen als Gründe hierfür u.a. eine grundsätzlich mangelnde Motivation, keine Lust auf bestimmte Fächer und Probleme mit Lehrern und Mitschülern angegeben. Häufig wechseln sie von anderen Schulformen auf die Hauptschule oder sind "Sitzengeblieben" und fühlen sich in der neuen Klasse unterfordert. In der Folge schwänzen sie zunächst sporadisch später regelmäßig den Unterricht. Das Kolping-Bildungswerk übernimmt mit einer Sozialpädagogin und einem handwerklichen Anleiter an zwei Schultagen in der Woche vergleichbar zur Schulwerkstatt "Blitz" den praxisorientierten Bereich in den Räumlichkeiten des Kolping-Bildungswerkes. Die Sozialpädagogin wird sich schwerpunktmäßig dafür einsetzen, die Schülerinnen und Schüler zu einer regelmäßigen Teilnahme anzuhalten und familiäre/persönliche Probleme aufzuarbeiten. Der Anleiter führt die Jugendlichen in Projektarbeit an kleinere handwerkliche Aufgabenstellungen heran. Auch während dieser zwei "außerschulischen" Tage findet in kleinen Gruppen Förderunterricht in schulischen Kernfächern statt. Die restlichen drei Tage der Schulwoche wird Unterricht in den Räumlichkeiten der Schule abgehalten. Die Sozialpädagogin steht auch an diesen Tagen in engem Kontakt mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen, um die Kontinuität der Arbeit zu gewährleisten und als Bindglied zwischen dem schulischen und außerschulischen Teil zu wirken.Der Startschuss für die Schulwerkstatt fiel am 2. Februar 2004. Allgemeines Ziel der Arbeit in der Schulwerkstatt ist im optimalen Fall der Wiedereinstieg in den Regelunterricht. Dazu ist es notwendig, bei den teilnehmenden Jugendlichen vorhandene Potentiale zu entdecken und zu entwickeln. Mindestziel ist die Verbesserung der Grundlagen für die Teilnahme an berufsvorbereitenden Maßnahmen und den Einstieg ins Erwerbsleben. In der Vorbereitungszeit vor dem Start haben sich die Schülerinnen und Schüler bereits einen Namen für die Werkstatt ausgedacht: Best-Side. In der Namensgebung drückt sich die große Motivation aus, die mit der Schulwerkstatt gebotene "zweite" Chance, doch noch zu einem schulischen Abschluss zu kommen, zu nutzen.*