30.03.2004 - Neue hauswirtschaftliche Bereiche in weiterführenden Schulen

Neuss (PN/kl/901). Neben der allgemeinen Sanierung von Schulen und Unterrichtsräumen hat die Stadt Neuss in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen, auch Fachräume in Schulen zu sanieren.

Meist denkt man dabei in erster Linie an naturwissenschaftliche Räume und den Bereich Technik. Weniger Beachtung dagegen findet der hauswirtschaftliche Bereich in weiterführenden Schulen. Er hält in der öffenlichen Diskussion oft einen "Dornröschenschlaf", weil er häufig lediglich mit "Kochunterricht" in Verbindung gebracht wird. Dabei zählt der hauswirtschaftliche Bereich zur Arbeitslehre und umfasst neben der Ernährungskunde noch die Bereiche Biologie und Chemie. Er vermittelt also ein umfassendes Wissen. Die Stadt Neuss hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt diesem Fachbereich gewidmet. An bislang fünf weiterführenden Schulen bzw. Sonderschulen wurde bisher für rund 310.000 Euro eine komplette Neuausstattung vorgenommen. Im Einzelnen handelt es sich um die Schule am Wildpark, die Maximilian-Kolbe-Schule, die Hauptschule Gnadentaler Allee, die Ganztagshauptschule Weissenberg und die Janusz-Korczak-Gesamtschule. So sind alleine am Standort der Janusz-Korczak-Gesamtschule, den Bürgermeister Herbert Napp zu Wochenbeginn selbst in Augenschein nahm, rund 80.000 Euro investiert worden. In den kommenden Jahren wird das Modernisierungsprogramm für den Fachbereich Hauswirtschaft fortgeführt.Vor dem Hintergrund der heutigen Fast-Food-Gesellschaft und der gesundheitlichen Prophylaxe ist es besonders wichtig, auf eine bewusste Ernährung zu achten. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn hierfür im Rahmen des hauswirtschaftlichen Unterrichtes die Grundkenntnisse gelehrt worden sind. Besonders unter Berücksichtigung der multinationalen Zusammensetzung der Schülerschaft in Neuss (ausländische Schüler haben einen prozentualen Anteil von rund 18 Prozent an der Gesamtschülerzahl) ist der Bereich Hauswirtschaft hervorragend zur Integration ausländischer Schülerinnen und Schüler geeignet. Hier wird insbesondere im Bereich der Hauptschule Pionierarbeit geleistet. Wer schon einmal bei einem Schulfest die Köstlichkeiten der internationalen Küche, hergestellt durch Schülerinnen und Schüler des Fachbereiches Hauswirtschaft, kennengelernt hat, kann sich davon ein Bild machen. Darüber hinaus bietet sich dieses Fach an, betriebswirtschaftliche Überlegungen in den Unterricht einfließen zu lassen. So hat zum Beispiel die Maximilian-Kolbe-Schule im Fachbereich Hauswirtschaft eine Schülerfirma gegründet, die als Caterer bei Schulveranstaltungen und darüber hinaus auftritt.

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