19.05.2004 - Teller, Töpfer, Traditionen: das Neusser Töpferhandwerk von 1750 bis 1870

Neuss (PN/kl/901). Als vor drei Jahren in der Neusser Innenstadt bei Ausgrabungen ein Töpferofen zum Vorschein kam, war dies eine große Überraschung.

Die Ausgrabungsfunde aus dem Jahr 2001 waren für das Clemens-Sels-Museum Anlass, dem vergessenen Handwerk der Töpfer in Neuss jetzt eine Ausstellung zu widmen. Zum ersten Mal gezeigte archäologische Funde aus Neuss, spannende Schriftquellen sowie anschauliche Inszenierungen lassen beispielhaft die Lebens- und Arbeitswelt der Keramikhandwerker für große wie kleine Besucher wieder lebendig werden.Die Recherche für die Ausstellung brachte Erstaunliches ans Tageslicht: Ein Töpfer namens Gottfried Tieves hatte den ausgegrabenen Brennofen 1786 bauen lassen. Mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebte er ebenso wie fünf weitere Töpferfamilien in einem spartanisch eingerichteten Haus in der Michaelstraße. Seine in der Wohnküche aufgestellte Kuh lieferte Milch und Butter. In seiner Werkstatt formte Tieves alles, was man damals an Tonwaren im Haushalt gebrauchen konnte: bunt bemalte Teller, schwarzbraune Kaffeekannen oder Murmeln. Die Ausstellung Teller, Töpfer, Traditionen dauert vom 23. Mai bis zum 25. Juli 2004. Die Eröffnung ist am Sonntag, 23. Mai 2004, 11.30 Uhr, im Clemens-Sels-Museum. Das Museum ist täglich, außer montags, von 11 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen, auch zum Begleitprogramm, gibt es unter der Telefonnummer 02131/904141 oder im Internet unter www.clemens-sels-Museum.de.

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