15.07.2004 - Geruchsbelästigung bedroht Innenstadt-Entwicklung | Napp sieht Eile für Runden Tisch

Neuss (PN/Fi). Die außergewöhnliche Belästigung weiter Teile der Innenstadt durch Gerüche aus dem Hafenareal droht jetzt erneut ganz konkret Einfluss auf wichtige Entwicklungen in der City zu nehmen.

In einer Stellungnahme zur Überplanung des ehemaligen Containerbahnhofs erhebt die IHK Mittlerer Niederrhein massive Bedenken gegen die Pläne, auf dem Areal ein Wohnquartier mit 275 Wohneinheiten zu realisieren. Als Grund dafür wird neben Lärmimmissionen die Geruchsbelästigung aus den Häfen angeführt, deren Beseitigung schon seit langer Zeit von Bürgermeister Herbert Napp gefordert wird. Napp zeigt sich angesichts der jüngsten Stellungnahme der IHK in früheren Befürchtungen bestätigt. „Damit wird einer weiteren vernünftigen Entwicklung der gesamten Innenstadt ein Riegel vorgeschoben.“ Die Auffassung der IHK torpediert alle Bemühungen, Neuss als attraktive Wohn- und Einkaufsstadt für kommende Generationen zu erhalten. Gerade die neusten Wohnprojekte im Bereich der Südlichen Furth und das Marienkirchviertel wären betroffen. Letzteres liegt entfernungsmäßig genauso weit vom Hafen entfernt, wie das Gelände des ehemaligen Containerbahnhof. Es ist noch keine Woche her, dass der Rat seine grundsätzliche Zustimmung zur Umgestaltung des Areals zwischen Marienkirche und Krefelder Straße gegeben hat. „Zudem“, so Napp, „werden beide Entwicklungsgebiete durch Fördergelder des Landes unterstützt, sei es über Zuwendungen zur Altlastensanierung, sei es durch Mittel der Wohnungsbauförderung.“ Napp hat keinerlei Verständnis für die Argumentationslinie der IHK. „Dass diese Gerüche nicht nur unappetitlich sind und die Geruchsimmissionen gegen geltendes Recht verstoßen, sondern jetzt auch ganz wesentliche städtebauliche Entwicklungen hemmen, halte ich für ein Unding.“ Der Neusser Bürgermeister setzt jetzt alle Hoffnung in den geplanten Runden Tisch, an dem sich alle Beteiligten über eine möglichst baldige Lösung des Geruchsproblems verständigen sollen. Napp betrachtet die Stellungnahme der IHK als ein Damoklesschwert. Für ihn drängt die Zeit. Napp: „Eine Lösung muss auf den Tisch. Und die kann nicht mehr lange auf sich warten lassen!“