12.08.2004 - Schlummernde Schätze - Teil II | Das Clemens-Sels-Museum öffnet seine Schatzkammer vom 15. August bis 17. Oktober 2004

Neuss (PN/Kl). “Schlummernde Schätze - Teil II” ist der Titel einer Sonderausstellung, die das Clemens-Sels-Museum vom 15. August bis zum 17. Oktober 2004 in seinen Räumen am Obertor präsentiert.

Bereits anlässlich der ersten Ausstellung gleichen Titels im Jahr 2001, die große Aufmerksamkeit auf sich zog, konnten dank freundlich gespendeter Gelder von privater und öffentlicher Seite viele Kunstwerke und historische Zeugnisse nach den neuesten konservatorischen Erkenntnissen restauriert werden. Nun erstrahlen diese wieder in einem Glanz, der die alte Pracht und die vergangenen Zeiten wiedererkennen lässt.Zu den etwa 25 restaurierten Objekten gehören z.B. die Altartafeln aus dem Neusser Kloster der Zisterzienserinnen in Epinghoven, die um 1505 sehr wahrscheinlich in der Werkstatt des Meisters von St. Severin in Köln gefertigt wurden sowie vier Kupferstiche von Albrecht Dürer. Aus dem Bereich der Neuen Kunst stammen dagegen Werke des belgischen Symbolisten Jan Toorop: "Porträt der Elsje Lukwel", von Walter Ophey: "Altwasser in Heerdt" sowie von Oskar Moll: "Stillleben mit Töpfen und Palme". Präsentiert wird darüber hinaus der restaurierte Toramantel aus den 1880er Jahren, der in der Neusser Synagoge Verwendung fand.Mit der Ausstellung dieser Schätze werden zugleich die verschiedenen Sammlungsgebiete widergespiegelt, die die große kunst- und kulturhistorische Bedeutung des Clemens-Sels-Museums ausmachen.Die Besucher der Ausstellung können aber nicht nur diese Werke in ihrem neuen Glanz bestaunen. Sie erhalten zudem Einblicke in die Arbeit der Restauratoren, die manches ihrer Berufsgeheimnisse für die Ausstellung offengelegt haben. Zuweilen wird es sogar spannend wie in einem Krimi, wenn nämlich der Frage nachgegangen wird, ob es sich um ein Original oder um eine Fälschung handelt? Bei einem Objekt, bei dem Zweifel an der Echtheit bestanden, konnte das Geheimnis mit einer naturwissenschaftlichen Untersuchung gelüftet werden. Neben den restaurierten Zeugnissen der Vergangenheit werden rund 50 weitere Objekte aus den Beständen des Museums gezeigt, die ebenfalls der Restaurierung bzw. der näheren Erforschung harren. Die Präsentation dieser Dinge verbindet sich zugleich mit der Hoffnung, dass mit dem gleichen Erfolg wie bei Teil I der Ausstellung Bürger, Firmen und Institutionen gefunden werden, die bereit sind, eine Patenschaft einzugehen, um die Kosten für die Untersuchung bzw. die Restaurierung zu übernehmen oder einen anteiligen Beitrag dazu zu leisten.Parallel zur Ausstellung wird ein Begleitprogramm mit Vorträgen und speziellen Führungen die Restaurierungsarbeiten vorstellen sowie neue Erkenntnisse zu einzelnen Objekten und deren Geschichte vermitteln. Folgende Veranstaltungen werden angeboten:Vorträge: · Zum Tafelklavier von 1799 findet folgender Vortrag statt:
"Geschichte und Restaurierung des Tafelklaviers von Caspar Faller aus Neuss"
5. September 2004, 11.30 Uhr·

Zum Toramantel aus der Neusser Synagoge finden zwei Vorträge statt:
"Keta Tora - Der restaurierte Toramantel aus Neuss", 9. September 2004, 17 Uhr und

"Das jüdische Neuss", 9. September 2004, 18 Uhr·

Zu den Kunstobjekten:
"Die Bedeutung von Material, Technik und Medium für die zeitgenössische Kunst und ihre Konservierung - Wie modern sind die Eppinghovener Tafeln"
10. Oktober 2004 , 11.30 Uhr, Dr. Hiltrud Schinzel, Düsseldorf ·

Zu einem Rechtssymbol aus dem beginnenden 19. Jahrhundert finden unter dem Obertitel:
"Das Auge des Gesetzes - Mehr als ein geflügeltes Wort?" zwei Vorträge statt:
"Das Gerichtswesen in Neuss vom Mittelalter bis zur Zeit Napoleons" sowie "Vor dem Gesetz sind alle gleich - Napoleon und die Preußen" (bei Redaktionsschluss standen Termine noch nicht fest)

Öffentliche Führungen: 5. September 2004, 13.30 Uhr; 9. September 2004, 16 Uhr; 10. Oktober 2004, 14 Uhr