19.07.2005 - Neuss bekämpft Feinstaub sofort
Neuss (PN/Ja). Auch in Neuss wurde 2004 der Feinstaubgrenzwert von 50 µg/m³ zu oft überschritten allerdings nur an der Friedrichstraße und nur ein Mal zu viel.
36 Überschreitungen verfehlten denkbar knapp die erlaubte Grenze von 35 Ü-berschreitungen. Dies überraschte selbst das Landesumweltamt NRW, das die Messstation an der Friedrichstraße für 2005 bereits an einen anderen Standort vergeben hatte und daher im ersten Halbjahr 2005 in Neuss keine Feinstaubmessung durch-führte. Erst seit Freitag, 1. Juli 2005, ist in Neuss wieder eine Feinstaub-Messstation installiert. Die Stadt Neuss wurde sofort nach bekannt werden der Überschreitungen tätig und prüfte verschiedene Handlungsalternativen. Dabei entstand ein Konzept, das die berechtigten Forderungen der Anwohner nach Immissionsschutz mit einbezieht, ohne dabei die Belange des Verkehrs zu vergessen. Derzeit wird auf der Friedrichstraße witterungsabhängig eine tägliche Nassreinigung (bei trockener Witterungslage bis zu dreimal täg-lich) durchgeführt. Zusätzlich wurde die Friedrichstraße in eine Tempo-30-Zone umgewandelt, seit dem läuft der Verkehr dort flüssiger. Der Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen darf die Friedrichstraße bereits seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr befahren. Da auf der Friedrichstraße jedoch einige Buslinien zusammenlaufen, wird derzeit geprüft, wie die Busflotte der Stadtwerke Neuss GmbH möglichst schnell mit Dieselrußfiltern ausgestattet werden kann. Dieses Maßnahmenpaket veranlasste die Bezirksregierung Düsseldorf, als die zuständige Behörde für die Aufstellung des Neusser Aktionsplanes, derzeit auf einen solchen Plan für die Friedrichstraße zu verzichten und zuerst die Messungen der neuen Station an der Friedrichstraße abzuwarten. Obwohl schnell punktuelle Maßnahmen ergriffen wurden, schließt sich die Stadt Neuss den Forderungen des Deutschen Städtetages an, die kleinräumige Betrachtung im Sinne von Hot-Spots zugunsten einer großflächigeren Strategie zur Feinstaubminderung aufzugeben.
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