17.08.2005 - Appell an die Verkehrsteilnehmer zum Schulbeginn

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,haben Sie in den letzten sechs Wochen auch andere Sitten im Straßenverkehr kennengelernt?

Am Urlaubsort gestaunt über innerörtliches Tempo, Zustand der Fahrzeuge, Stauverhalten, Umgang mit Fußgängern? Ob Sie in Sizilien „einfädeln“ gelernt, in Großbritannien den Linksverkehr gemeistert haben, in Kanada kilometerweit die Straße für sich hatten oder Ferien bedingte Ruhe auf dem Weg zur Arbeit geniessen konnten: am 22.08.2005 brechen wieder andere Zeiten an.Es ist der erste Tag des Schuljahrs 2005/2006. In Neuss müssen sich 1470 Kinder an einen neuen, meist weiteren Schulweg gewöhnen, weil sie nun die 5. Klasse besuchen. 1594 Kinder werden neu eingeschult und das heißt: sie haben noch so gut wie keine Erfahrung damit, sich im Straßenverkehr selber zu orientieren. Wir Erwachsene können und müssen ihnen zeigen, was wichtig und was richtig ist. Mit ihnen einen sorgfältig bedachten Schulweg vor Schulbeginn und in den ersten Wochen abzugehen, ihnen zu erklären, wohin sie schauen müssen und warum, ist das Eine. Das Erklärte durch das eigene Verhalten zu bestätigen und zu festigen, das Andere.Erfreulicherweise ist die Zahl der aktiv an Verkehrsunfällen beteiligten Kinder in unserer Stadt im Jahr 2004 im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht gesunken, nachdem sie zwei Jahre lang zuvor angestiegen war. Ich hoffe, dass dies einen Auftakt für einen insgesamt rückläufigen Trend darstellt. Auch gelten die Schulwege in Neuss als besonders sicher, wenngleich sich in 2004 14 Unfälle auf dem Weg von und zur Schule ereigneten. Diese Bilanz weiter zu reduzieren, sollte unser gemeinsames Ziel sein.Das bedeutet für uns Autofahrer: vermehrte Aufmerksamkeit auf Straßen mit Kindergärten und Schulen, an Bushaltestellen und Ampeln in der Nähe von Schulstandorten. Kinder haben nicht den Überblick und die Umsicht im Straßenverkehr, die Erwachsenen zur Gewohnheit geworden sind. Dies sollten wir immer im Hinterkopf haben und gerade in den ersten Schulwochen mit besonderer Aufmerksamkeit unterwegs sein. Und Übrigens: auch ältere Schüler lassen es gerne an Vorsicht mangeln – weil die Urlaubserlebnisse fesseln oder man die Freundin endlich wiedersieht.Bitte nehmen Sie Rücksicht.

Danke.Ihr Herbert Napp