12.09.2005 - Patenschaften sollen Zusammenleben zwischen Deutschen und Migranten verbessern

Neuss (PN/kl). Der Integrationsrat der Stadt Neuss hat jetzt das Projekt „Patenschaften zwischen Deutschen und Migranten“ ins Leben gerufen. Ausgangspunkt für dieses Projekt war die Überlegung, dass in der heutigen Zeit die Eigeninitiative für ein besseres Zusammenleben zwischen Migranten und Deutschen von großer Bedeutung ist.

Dieses Zusammenleben gestaltet sich jedoch häufig schwierig, vor allem dann, wenn sprachliche Barrieren vorhanden sind. Durch eine Patenschaft bietet sich nun die Möglichkeit des regelmäßigen persönlichen Kontaktes: Eine Voraussetzung, die unabdingbar ist, wenn sich Migranten erfolgreich in der einheimischen Bevölkerung integrieren wollen.Sehr viele Migranten besuchen heute Deutschkurse, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Oft bietet sich jedoch - außer bei Behördengängen - kaum die Gelegenheit, die erworbenen Sprachkenntnisse anzuwenden. Bei den Treffen der geplanten Patenschaften soll nur deutsch gesprochen werden, so dass die im Deutschunterricht erworbenen Sprachkenntnisse der Migranten gefestigt und vertieft werden können. Außerdem lernen die Teilnehmer von ihren deutschen Paten, was in Deutschland im Alltagsleben üblich ist und wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Aber auch die Deutschen erfahren, was in der Heimat "ihrer" Migranten üblich ist. Dieser gemeinsame Lernprozeß födert den gegenseitigen Respekt und das Verstehen von Mentalität und Kultur des anderen. Durch die Patenschaften entstehen Freundschaften, die wiederum zu einem besseren Zusammenleben zwischen Deutschen und Migranten beitragen. Erst dann kann von gelungener Integration eines Migranten oder einer Migrantenfamilie die Rede sein.Als Pate ist geeignet, wer als Neusser Bürger bereit ist, genügend Zeit einzubringen, um sich regelmäßig mit den ausländischen Mitbürgern zu treffen. Die Paten sollten natürlich auch an der Kultur "ihres" Migranten interessiert sein. Das Alter der Paten spielt keine Rolle. Die Koordination dieses Projektes hat Despina Kosmidou übernommen. Sie bleibt Ansprechpartnerin für Anregungen oder bei eventuellen Problemen, bis die Patenschaft zum "Selbstläufer" wird. Zur Werbung für dieses Projekt wurden Plakate und Flyer erstellt, die in Pfarrheimen und anderen zentralen Stellen angebracht und an interessierte Personen ausgegeben werden können. Neusser, die ehrenamtlich tätig werden möchten, können sich telefonisch unter der Nummer 02131/179449 und per E-Mail unter der Adresse patenschaften@grigora.de bei Despina Kosmidou melden oder persönlich in den Sprechstunden des Integrationsrates freitags zwischen 16 und 18 Uhr im Seniorenforum am Meererhof den direkten Kontakt suchen.Während des Hansefestes besteht die Gelegenheit, Informationsgespräche über das Patenschaftsprojekt zu führen, da der Integrationsrat der Stadt Neuss mit einem Informationsstand auf dem Neumarkt vertreten ist.

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