29.11.2006 - Aktion "Stolpersteine" geht weiter
Neuss (PN/kl). Am Donnerstag, 30. November 2006, wird nun bereits zum dritten Mal der Kölner Künstler Gunter Demnig in Neuss erwartet, um im Rahmen der Aktion „Stolpersteine“ weitere Gedenksteine zu verlegen.
Mit den Messingsteinen auf dem Gehweg vor den Häusern, in denen einst jene Menschen wohnten, die der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum Opfer fielen, hält er die Erinnerung an sie weiter lebendig.
Die „Stolpersteine“ enthalten lediglich die knappen Hinweise auf Namen, Geburtsjahr, Todesjahr und -ort und sollen damit die Passanten gedanklich über ein menschliches Schicksal in ihrer Stadt “stolpern“ lassen.
Verschiedene Neusser Bürgerinnen und Bürger haben dieses Mal die Patenschaft für „Stolpersteine“ übernommen und in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Neuss die Biographien der Opfer erforscht. Sie erinnern an den antifaschistischen Widerstandskämpfer Hans Funger in der Loerickstraße, an das jüdische Ehepaar Salm, das in der Münsterstraße ihre Metzgerei betrieb, sowie an Sally Vasen und die Modistin Paula Vasen in der Niederwallstraße. Der vorläufige Ablauf am 30. November 2006 ist folgendermaßen geplant:
9:00 Uhr: Loerickstraße 12
Eisenbahngewerkschafter Hans Funger
(Sponsoren: Schüler des Alexander von Humboldt-Gymnasiums Neuss)
ca. 9:45 Uhr: Münsterstraße 12
Jüdischer Metzger Max Salm und seine Frau Julie Salm
(Sponsoren: Mitglieder der SPD Ortsgruppe Neuss)
ca. 10:30 Uhr: Niederwallstraße 15
Jüdische Modistin Paula Vasen und Metzger Sally Vasen
(Sponsoren: einzelne, ungenannt bleibende Neusser Bürgerinnen)
Das Stadtarchiv bereitet auch diesmal für jeden Verlegeort der „Stolpersteine“ ein kostenloses Informationsblatt mit näheren Angaben zur Biographie der Menschen vor, die dort ihren letzten Neusser Wohnort hatten.
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