16.03.2007 - Falsch sortierter Gelber Müll bleibt stehen

Neuss (PN/kl). Ab der kommenden Woche werden die gelben Säcke, Tonnen und Container für die Erfassung von Leichtverpackungen in Neuss von der Firma HML Handel Marketing Logistik GmbH aus Goch verstärkt kontrolliert.

Gelbe Säcke, Tonnen und Container dienen der Entsorgung von Leichtstoffverpackungen mit dem „Grünen Punkt“, die aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech oder Verbundstoff sind. Behältnisse, die mit Müll (zum Beispiel Restmüll, Baumischabfälle, Bioabfall, sonstigen Produkten aus Kunststoff, etc.) befüllt sind, werden mit der Bitte zur Nachsortierung stehen gelassen. Dies hat die Firma HML Handel Marketing Logistik GmbH jetzt angekündigt.
Zusätzlich eingesetzte Kontrolleure unterstützen ab Montag die Müllwerker bei der Sichtung der Materialien. Bei Kontrollen festgestellte Fehlbefüllungen werden durch einen orangenen Aufkleber gekennzeichnet, der auf die Art der Fehlbefüllung hinweist und den Verursacher zur Nachsortierung auffordert. Bei erneuter Fehlbefüllung weist ein leuchtend roter Aufkleber erneut auf die Art der Fehlbefüllung hin. Bei nachweislich wiederholt gravierender Fehlbefüllung werden dem Abfallerzeuger die Gelbe Tonne bzw. der gelbe Container entzogen und dieser wird zeitweise vom (Erfassungs-)System ausgeschlossen. Die Teilnahme am Sammelsystem muss dann für einen befristeten Zeitraum über Gelbe Säcke erfolgen.
"Nach über 10 Jahren Duales System und "Grüner Punkt" ist auch aufgrund der Änderungen der Verpackungsverordnung häufig nicht bekannt, wie das System funktioniert und was in den gelben Sack gehört und was nicht“, bedauert Dr. Horst Ferfers, Umweltdezernent der Stadt Neuss. Als Beitrag zum Umweltschutz wurde Anfang der 90er Jahre die Verpackungsverordnung eingeführt. Danach soll Verpackungsmüll weitestgehend vermieden, ansonsten jedoch wiederverwertet werden. Neben der kommunalen Abfallentsorgung entstand damals das rein privatwirtschaftlich organisierte Duale System Deutschland als flächendeckendes Rücknahmesystem. Die Hersteller und Vertreiber von Verpackungen sind verpflichtet, sich an einem solchen flächendeckenden System zu beteiligen oder eigene Rücknahmesysteme aufzubauen. Zurückgenommen werden nur solche Verpackungen, die mit dem Lizenzzeichen "Grüner Punkt" versehen sind. Die Sammlung und Verwertung dieser Verkaufsverpackungen wird durch den Endverbraucher beim Kauf der Ware mitfinanziert. Aufgabe der Dualen Systeme ist es nicht, Kunststoffe aller Art einzusammeln und einem Recycling zuzuführen. Lediglich die Einwegverkaufsverpackungen, für deren Rücknahme der Hersteller beziehungsweise der Endverbraucher bereits bezahlt hat, sollen für die Wiederverwertung eingesammelt werden. So gehören die Glasbehälter in die Glascontainer und die Papier- und Kartonabfälle in die Papiersammlung. Die HML ist seit Anfang dieses Jahres im Auftrag der Dualen Systeme Deutschland (DSD) im Kreisgebiet für das Einsammeln der Leichtstoffverpackungen zuständig. Fehlbefüllte Säcke, Tonnen und Container verursachen einen enormen Aufwand und damit erhebliche Kosten in den Sortieranlagen. Nur die Sortenreinheit der Wertstoffe ermöglicht eine optimale Wiederverwertung. Sowohl durch die Aufklärung im Abfallkalender als auch über die Internetpräsenz der Firma HML (www.hml-online.de) können Informationen zum richtigen Sortierverhalten abgerufen werden. Bei Fragen, Anmerkungen oder Beschwerden können sich Bürgerinnen und Bürger auch telefonisch mit der Firma HML Handel Marketing Logistik GmbH in Goch unter 0180/5373465 (0,12 €/min) oder 01801/373465 (Ortstarif) in Verbindung setzen.
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