27.04.2007 - Umweltamt will Amphibien-Nachwuchs schützen

Neuss (PN/kl). Nachdem die „Krötenwanderung“ beendet ist und die Teiche, die Ziel der Wanderung waren, nun hoffentlich gut „gefüllt“ sind, droht dem Nachwuchs von Kröte und Frosch die nächste Gefahr: die illegale Entnahme von Laich oder Kaulquappen aus der Natur.

Aber was für Kinder, Hobby-Aquarianer oder Gartenteichbesitzer sehr verlockend erscheint, schadet dem ökologischen Gleichgewicht der Natur. Aus gutem Grund ist es deshalb nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten, Laich, Kaulquappen oder auch erwachsene Tiere aus der Natur zu entfernen. Denn das Plündern der Teiche kann den dort lebenden Frosch- oder Krötenpopulationen "den Rest geben". Neben natürlichen Feinden wie Reiher, Marder oder Ratte und der Witterung, die den Amphibien während der Laichzeit und Aufwuchsphase zusetzen, ist es vor allem der Mensch, der die Amphibienbestände dezimiert. Das geschieht durch den Straßenverkehr, das Zerstören und Trockenlegen von Feuchtbiotopen, den Einsatz von Pestiziden, das Aussetzen von meist exotischen Laichräubern wie Rotwangen-Schmuckschildkröten und nicht zuletzt durch die Entnahme von Laich und Kaulquappen aus den Gewässern.Die scheinbar große Menge an Laich, die Frösche und Kröten produzieren, hat nämlich seinen Grund darin, dass die natürliche Auslese bis zum Erwachsenwerden sehr hoch ist. Amphibien suchen sich zum Ablaichen den Lebensraum, den sie brauchen, um ihre Population stabil zu halten.Erdkröten sind zum Beispiel auf ihr Laichgewässer geprägt und zeigen ein ausgesprochenes Wanderverhalten. Man kann sie nicht einfach umsiedeln.Daher bittet das Umweltamt alle Kinder und Erwachsene, das das Schauspiel des Lebens von Kröte, Frosch und Molch durch Beobachtung in der freien Natur zu genießen. Auch auf die Ufervegetation sollte geachtet werden. Wer seinen Gartenteich naturnah gestaltet, wird schnell feststellen, wie viele Tiere von selber einwandern. Tipps und Broschüren hierzu gibt es beim Umweltamt der Stadt Neuss an der Hammer Landstraße 1a.

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