12.11.2008 - Steinzeitwerkzeuge aus Holzheim

Neuss (PN/Fi). Jungsteinzeitliche Steinbeilklingen aus Neuss-Holzheim sind derzeit im Clemens-Sels-Museum zu sehen. Die rund 6.000 Jahre alten Funde wurden von der Arbeitsgruppe Archäologie des Heimatvereins Holzheim e.V. auf Äckern bei Holzheim entdeckt.

Seit einigen Jahren begeht die Arbeitsgruppe in Zusammenar¬beit mit der Bodendenkmalpflege der Stadt Neuss systematisch die Äcker um Neuss-Holzheim. Im Laufe der Jahre konnte so eine schon große Anzahl Steinbeilklingen entdeckt werden. Die Klingen stammen überwiegend aus der Zeit der jungsteinzeitlichen „Michelsberger Kultur“ (ca. 4.300 – 3.500 v. Chr.) und waren in Holme aus Eschenholz geschäftet. Das Rohmaterial für die Beilklingen gewannen die Menschen damals in untertägig betriebenen Feuersteinbergwerken, die sich auf dem Lousberg in Aachen sowie in Rijckholt und St. Geertruid bei Maastricht befanden. Experimente zeigen, dass man mit diesen Steinbeilen auch dicke Bäume in verhältnismäßig kurzer Zeit fällen konnte. Viele der Holzheimer Beilklingen sind zerbrochen oder stark beschädigt. Vermutlich warf man sie weg, wenn sie bei Holzfällarbeiten im Wald unbrauchbar geworden waren. Die Funde geben so wertvolle Hinweise für die Beantwortung der Frage, wo rund um Holzheim vor 6.000 Jahren dichter Wald wuchs.
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