28.01.2009 - Gymnasium Marienberg stellt Arbeiten zu Picasso im Clemens-Sels-Museum aus

Neuss (PN/Sev). Vom 27. Januar bis zum 8. Februar 2009 präsentiert das Clemens-Sels Museum rund 35 Arbeiten von Schülerinnen eines Kunst Leistungskurses des Gymnasium Marienbergs.

Die Arbeiten sind Ergebnisse des Kreativprojektes  für weiterführende Schulen zu der Ausstellung „Pablo Picasso - Kreativität und Schaffensdrang. Einblicke in sein künstlerisches Selbstverständnis“. Die Idee zur Kooperation zwischen Schule und Museum hatte die Leiterin des Clemens-Sels-Museums, Dr. Uta Husmeier-Schirlitz. Ziel war es,  Schülern von weiterführenden Schulen das komplexe Thema Kreativität, Inspiration und Werkgenese anhand der Grafiken Pablo Picassos näherzubringen. Beim fünften Kulturfächer der Stadt Neuss kam es im März 2008 zum ersten Kontakt mit der Marienberger Kunstlehrerin Ulla Bernd-Krauße, die daraufhin ihren zukünftigen Leistungskurs für das Projekt anmeldete.

Als Einstieg informierten sich die Schülerinnen über die Biografie und die Werke Picassos. Es folgte ein Besuch der Ausstellung im Clemens-Sels-Museum, der im Rahmen einer sachkundigen Führung den Fokus auf die Druckgrafik und das darin erfahrbare künstlerische Selbstverständnis Picassos legte. In der folgenden Projektphase setzten sich die Schülerinnen im Kunstunterricht mit der Frage nach der eigenen Kreativität auseinander, suchten nach ihren Inspirationsquellen und reflektierten ihren Gestaltungsprozess. Eine erste Verbildlichung des Themas erfolgte in Kaltnadelradierungen.

Ein weiterer Impuls für die eigene Arbeit war der Atelierbesuch bei dem Neusser Grafiker Rolf Geissler. Er demonstrierte und erläuterte die verschiedenen Drucktechniken. Ein Vergleich von geätzter Platte und mehreren Druckzuständen war für die Schülerinnen ebenso aufschlussreich wie die Beobachtungen beim Druck einer Radierung. Die neuen Erfahrungen wurden im Unterricht in einer praktischen Arbeit umgesetzt: Eine Vorzeichnung für eine Weichgrundradierung sollte gestaltet werden, in der die Schülerinnen ihr individuelles Verständnis des Themas „Kreativität“ zum Ausdruck bringen. Inspiriert von den Grafiken Picassos fanden sie Bildlösungen, in denen sie die noch ziellose Suche nach einer Bildidee und die anregende Wirkung von Musik vermitteln, die Beziehungen von Modell/ Anschauungsobjekt und Bild reflektieren oder wie Picasso ihre eigene Alter Ego-Gestalt mit ins Bild bringen.

In der nächsten Projektphase ging es mit diesen Entwürfen in das Neusser Kulturforum Alte Post, wo die Künstlerin Susanne Ristow den Malraum in eine druckgrafische Werkstatt umgebaut hatte. Unter ihrer kompetenten Anleitung entstanden gelungene Drucke auf Büttenpapier. Einige Schülerinnen hielten den Arbeitsprozess mit ihrer Kamera fest. Diese fotografische Dokumentation stellt einen Bezug zu den in der Picasso-Ausstellung gezeigten Fotos von Dora Maar, Edward Quinn und Douglas Duncan her. Der mehrtätige Trocknungsprozess der Drucke ließ Zeit, in der Schule Texte zu den Radierungen zu formulieren, die dem Betrachter ein vertieftes Verständnis der Bildideen ermöglichen sollen. Die Drucke werden  im Gartensaal des Clemens-Sels-Museums gezeigt – Nur eine Etage trennt  die Arbeiten des Kunstleistungskurses von den Grafiken Picassos. *