25.02.2009 - Mehr Geld für Neusser Tagesmütter und -väter

Jugendamt informierte über rechtliche Neuerungen

Mit einer großen Fortbildungsveranstaltung hat das Neusser Jugendamt jetzt wieder die Arbeit der Neusser Tagesmütter und –väter unterstützt. Achim Tilmes, Leiter des Jugendamtes konnte fast 50 Tagesmütter und –väter begrüßen, die gemeinsam mit der Referentin Doreen Amende in praxisnaher Form alle relevanten Neuerungen zur Kindertagespflege erarbeiteten. So gibt es seit dem 1. Januar 2009 einige wichtige Veränderungen im Steuerrecht und Tagesmütter und -väter unterliegen nun der Sozialversicherungspflicht. Dem trägt das Kinderförderungsgesetzes (KiföG) durch eine Erstattung des Jugendamtes der Hälfte der Mindestbeiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zusätzlich zur Alterssicherung Rechnung. Für die Neusser Tagesmütter und –väter war besonders erfreulich zu hören, dass das Neusser Jugendamt seit Januar wieder die laufenden Geldleistungen um 3,3 Prozent erhöht hat. Somit erhalten Tagespflegepersonen mit Zertifikat 632 Euro für ein Kind in Volltagespflege. Werden beispielsweise drei Kinder gemeinsam betreut, wird vom Jugendamt dafür ein Stundensatz von 11,85 Euro gezahlt.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildungsveranstaltung beklagten die neue Situation für sie: „Jetzt, wo wir als Tagespflegepersonen als nebenberuflich selbstständig Tätige eingestuft werden, müssen wir zusätzlich zur pädagogischen Arbeit mit den Kindern viel Zeit für betriebswirtschaftliche Aufgaben verwenden. Durch diese Veranstaltung ist Vieles für mich klarer geworden. Ich habe viele praktische Tipps bekommen, die zur Vereinfachung beitragen. Ich lasse mich nicht entmutigen und mache weiter als Tagesmutter, denn die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Freude. Außerdem möchte ich durch mein Angebot berufstätige Eltern unterstützen!“ Eine andere Tagesmutter forderte eine stärkere Vernetzung der Tagespflegepersonen untereinander und ein intensiveres Einbringen des Themas Kindertagespflege in die Politik, um die Bedingungen und die Bezahlung für Tagespflegepersonen weiter zu verbessern. Nur so könne längerfristig die engagierte Arbeit der Tagesmütter und -väter gesichert bleiben.

Achim Tilmes sagte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu, die Auswirkungen von Steuer- und Sozialversicherungspflicht genau zu beobachten, um der Politik rechtzeitig Signale zu notwendigen Reaktionen zu geben. Ebenso wichtig sei aber auch ein hoher Qualitätsstandart, da die Gleichrangigkeit in Kitas und bei Tageseltern Bildung und Erziehung zu vermitteln ernst zu nehmen sei.