13.02.2009 - „Maria mit Kind" wieder im Clemens-Sels-Museum

Neuss (PN/Sev). Das Werk „Maria mit Kind" aus der Schule von Rogier van der Weyden wird ab sofort im Clemens-Sels Museum wieder der Öffentlichkeit präsentiert.

Das vermutlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts entstandene Bild eines noch unbekannten Künstlers war fast elf Monate durch die Diplomrestauratorin Dr. Hiltrud Schinzel restauriert worden. Nach Heinrich Nauens „Rhododendronblüte in gelber Vase", um 1919, und „King´s wedding" von Edward Burne-Jones, von 1870 sowie „Der bürgerliche Salon" von James Ensor, um 1910, konnte jetzt auch „Maria mit Kind" als letztes von vier hochkarätigen Werken durch die Leiterin des Museums, Dr. Uta Husmeier-Schirlitz wieder in Empfang genommen werden. Bei der Maßnahme sollte das Ursprüngliche des Bildes nicht gefährdet werden. Es sollte „so wenig wie möglich ergänzt werden, eben nur das was fehlt", betont Husmeier-Schirlitz. Die Qualität des Bildes wurde gleichwohl „deutlich erhöht", so Husmeier-Schirlitz weiter. Die im Rahmen der Restauration durchgeführten Untersuchungen ergaben weiterhin neue kunsthistorische Erkenntnisse über die Entwicklungsgeschichte des Bildes. Laut Schinzel zeigt sich, dass das Bild bereits sehr oft restauriert wurde. Teilweise sogar etwas unvorsichtig: Kleine Blässchen, im oberen Teil des Bildes, deuten auf einen im Zuge einer früheren Restaurierungsmaßnahme erlittenen Hitzeschaden hin. Zudem wurde deutlich, dass es sich bei dem Werk um ein „gekonnt umgesetztes Andachtsbild handelt", so Schinzel. Damit lässt es sich eindeutig dem Umkreis von Rogier van der Weyden zuordnen. Van der Weyden gilt unter Experten als Schöpfer der Andachtsbilder.

Zur Finanzierung der gesamten Maßnahme stellte das Clemens-Sels-Museum 2007 einen Antrag beim Land NRW für die finanzielle Unterstützung. Dieser wurde in vollem Umfang bewilligt, so dass die vier Werke aus der Sammlung des Hauses restauriert werden konnten.

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