13.11.2009 - Berufsparcours findet Talente

Neuss (PN/Sev). Jugend- und Sozialdezernent Stefan Hahn gab jetzt in der städtischen Jugendeinrichtung Greyhound Pier 1 den Startschuss für einen „Berufsparcours“.

Die Grundidee des vom Jugendamt der Stadt Neuss in Zusammenarbeit mit dem Technikzentrum Minden e.V. realisierten Projektes besteht darin, „Schülerinnen und Schülern durch praktisches Erleben ihrer eigenen Fähigkeiten binnen kürzester Zeit einen Einblick in viele unterschiedliche Berufsfelder zu ermöglichen, es hat et-was von ‚Speeddating’“, erklärte Hahn. Bei dem auf das Anforderungsprofil der Neusser Hauptschulen abgestimmten Parcours, lernten 240 Jugendliche der 8. und 9. Klasse bei berufstypischen Arbeitsproben ihre Talente und Fähigkeiten kennen. 

Zum Beispiel wurden Aufgabenstellungen wie das Zusammenbauen einer Stanzmaschine, das Isolieren von Kabeln, die Erstellung von kaufmännischen Rechnungen, das Anfertigen von technischen Zeichnungen und das Verdrahten von Schaltschränken angeboten. „Die Teilnehmer erhalten auf diese Weise einen kurzen aber dennoch intensiven Eindruck von verschiedenen Tätigkeiten und somit einen ersten Anhaltspunkt für die Auswahl geeigneter Praktikums- beziehungsweise späterer Ausbildungsplätze“, ergänzt Projektleiterin Ute Neef. „Das passiert auf eine spielerische Art, denn die Teilnehmer sollen sich ohne Druck und Zwang mit ihren eigenen Quälitäten auseinandersetzen“, so Neef weiter. Die Zeitdauer wurde mit fünf bis zehn Minuten pro Station angesetzt. Während einer Übungsdauer von etwa 90 Minuten konnten so viele Berufsfelder erlebt werden.

Hintergrund dieser Maßnahmen ist, dass sich viele Jugendliche bei der Entscheidung ihrer Ausbildungswahl an nur wenigen Berufen orientieren, da ihnen eine Vielzahl von Berufsfeldern und deren Inhalte nicht geläufig sind. „Nicht selten fokussieren sich die Schulabgänger dann auf Bereiche, die entweder total überlaufen, oder für die sie schlichtweg nicht geeignet sind“, konstatiert Neef. Als Folge kann es passieren, dass die Bewerberinnen und Bewerber zunächst keine Ausbildungsstelle finden. Auch viele Unternehmen haben angesichts dessen oftmals Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu rekrutieren.
Für das kommende Schuljahr 2010/2011 ist eine Fortsetzung, wahrscheinlich im November, geplant. Dann mit Beteiligung von Neusser Wirtschaftsunternehmen, um so einen direkten Kontakt zwischen potenziellen Bewerbern und interessierten Unternehmen herzustellen.
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