15.04.2010 - Konrád und Nádas in der Stadtbibliothek

Neuss (PN/Sev). Das literarische Programm der Veranstaltungsreihe "Scene Ungarn in NRW" wird mit zwei weiteren Highlights fortgesetzt.

Am Montag, 26. April 2010, kommt der Inhaber des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels von 1991, György Konrád in die Stadtbibliothek am Neumarkt. Konrád, 1933 in Debrecen als Sohn einer jüdischen Familie geboren, tauchte nach der Deportation der Eltern, kaum elfjährig, unter. Er studierte Literaturwissenschaft und wurde in Ungarn zu einem der intellektuellen Wortführer. Seit 1969 erschienen Romane und Essays. In Neuss liest er um 19.30 Uhr aus seinem 2007 erschienenen Werk "Das Buch Kalligaro", das die Erlebnisse eines Flaneurs in Budapest beschreibt. "Wer nur einen einzigen Tag liebt - auch für den lohnt es; diese vierundzwanzig Stunden rechtfertigen das Abenteuer".

Am Tag darauf, Dienstag, 27. April, folgt ihm Péter Nádas. Nádas wurde am 14. Oktober 1942 in Budapest geboren. Er studierte zunächst Chemie und arbeitete lange Jahre als Fotograf und Fotoreporter. Im Jahr 1965 gelang ihm mit dem – 2009 wiederentdecktem -  Roman „Die Bibel“ der Durchbruch. Als dieses Werk des damals 23-jährigen Péter Nádas in Ungarn erschien, erregte schon der Titel Aufmerksamkeit. Auch das Thema, mit dem er sein späteres Opus magnum „Buch der Erinnerung“ vorwegnahm, war nicht weniger skandalös: die Bewältigung einer Kindheit in der stalinistischen Ära. Endgültig in die Weltliteratur hat er sich dann mit dem Roman „Buch der Erinnerung“, einem "Meilenstein der europäischen Prosa" (Neue Zürcher Zeitung) geschrieben. Ab 19.30 Uhr stellt er beide Bücher vor.

Der Eintritt an der Abendkasse beträgt jeweils sechs Euro.
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