25.03.2011 - Otto Pankok im Clemens-Sels Museum

Nach Max Ernst wird nun auch der Künstler Otto Pankok mit seinen grafischen Arbeiten in einem eigenen Raum im Clemens-Sels-Museum zu finden sein.

Die Leiterin, Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, stellte den neugeschaffenen Bereich jetzt vor. Im Zentrum der Präsentation stehen Pankoks Bildnisse und Selbstporträts. Insbesondere seine Darstellungen von Dichtern und seine Verbindungen zur Literatur werden dem Besucher neue Einblicke in das Werk des bedeutenden deutschen Malers und Grafikers ermöglichen.

Neben internationalen Größen der Literatur wie Dostojewski porträtierte Pankok auch den Neusser Schriftsteller und Herausgeber der Publikation „Der weiße Reiter“, Karl Gabriel Pfeill. Ein besonderes Highlight ist das äußert seltene Blatt „Tolstoi – Imaginäres Bildnis des russischen Dichters“. Denn dieser Holzschnitt ist in einer Auflage von nur sieben Exemplaren bekannt. 2009 wurde das Blatt dem Clemens-Sels-Museum von der Familie Juszczak geschenkt und wird nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Nicht nur seine Dichterbildnisse, sondern auch die Illustrationen zu seinem Lieblingsbuch „Die Räuber vom Liang Schan Moor“ zeigen Pankoks vielseitige Auseinandersetzung mit der Literatur. Neben den 40 illustrierenden Holzschnitten verfasste er auch den begleitenden Text nach dem Wortlaut des chinesischen Romans in der Übertragung von Franz Kuhn. Darüber hinaus können authentische Zitate des Künstlers mit Hilfe einer Hörstation abgerufen werden. Sie verdeutlichen Pankoks Ringen um seine Kunst, die von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert wurde.

Seit der Neupräsentation der Kunstsammlung im Februar letzten Jahres ist ein Raum im Clemens-Sels-Museum der grafischen Sammlung gewidmet. Dieser soll dem Besucher mit einem gattungsübergreifenden Konzept die vielfältigen Verbindungen zwischen Kunst, Literatur, Musik und Zeitgeschehen näherbringen. Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm mit Lesung und Filmvorführung machen einen wiederholten Besuch lohnend.
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