22.10.2012 - Ambulant betreutes Wohnen in Neuss

Nachdem die personellen Voraussetzungen geschaffen wurden...

beginnt die neusser Drogenberatungsstelle ab sofort damit, Drogenabhängige im Rahmen des „Ambulant betreuten Wohnens“ zu betreuen. Das Angebot richtet sich an drogenabhängige Menschen, die im Rhein-Kreis Neuss leben und das 21. Lebensjahr vollendet haben. Zentrale Ziele des Betreuten Wohnens sind die eigenständige Lebensführung, so weit wie möglich unabhängig von psychosozialen Hilfestellungen, sowie die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Das Angebot setzt auf Seiten des Klienten die Bereitschaft zur zuverlässigen, aktiven Mitarbeit und zur Orientierung in Richtung eines drogenfreien Lebens voraus. Der Zugang zu diesem neuen Angebot der Jugend- und Drogenberatung für die Stadt und den Rhein-Kreis Neuss soll im Wesentlichen erfolgen über
• die regelmäßigen Sprechzeiten der Drogenberatung in Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Meerbusch,
• die Vermittlung durch psychosoziale oder medizinische Einrichtungen und Dienste im Rhein-Kreis Neuss.

Die Hilfen im Betreuten Wohnen werden hauptsächlich aufsu-chend erbracht, das heißt durch Hausbesuche und gemeinsame Aktivitäten im Lebensumfeld des Betreuten.  Damit erweitert die Drogenberatung ihre Angebotspalette um eine neue Quali-tät.

Das Ambulant Betreute Wohnen für Drogenabhängige umfasst zum Beispiel Hilfen
o zur Aufrechterhaltung der Wohnung bzw. bei der Wohnungssuche und beim Umzug,
o bei der Haushaltsführung,
o zur Inanspruchnahme von Suchthilfeangeboten (Beratung, Entzug, Entwöhnung, Selbsthilfe, medizinische Hilfen etc.),
 - bei der Erlangung von Sozialleistungen oder Hilfestellungen anderer Einrichtungen,
 - bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven oder der Initiierung tagesstrukturierenden Maßnahmen,
 - zur Förderung angemessener Sozialkontakte, insbesondere zu Personen, die nicht suchtmittelabhängig sind,
 - bei der Freizeitgestaltung (Sport, Teilnahme am kulturellen Leben, Pflege von Hobbys und persönlichen Interessen),
 - als Krisenintervention und –vorbeugung.

„Durch die Erweiterung unseres Angebots als Drogenberatungsstelle um das Betreute Wohnen“, so Norbert Bläsing, der Leiter der Einrichtung, „erhalten drogenabhängige Menschen im Rhein-Kreis Neuss eine zusätzliche Möglichkeit der Unterstützung. Ich denke beispielsweise an Drogenkonsumenten, die wir als Beratungsstelle bereits längere Zeit betreuen und die sich Hilfestellungen nur durch Personen vorstellen können, die sie bereits kennen. Daneben“, so Bläsing weiter, „ermöglicht das Betreute Wohnen der Drogenberatung für den Betreuten eine enge Verzahnung der „Eingliederungshilfe“ mit den Beratungs- und Behandlungsangeboten der Drogenhilfe“.

Das Ambulant Betreute Wohnen, eine Leistung der Eingliederungshilfe nach dem 12. Sozialgesetzbuch, hat sich in den letzten Jahren flächendeckend als Angebot für suchtmittelabhängige Menschen etabliert. Im September 2011 wurde zwischen der Stadt Neuss, als Träger der Jugend- und Drogenberatung, und dem Landschaftsverband Rheinland, als zuständigem Kostenträger, ein Vertrag zur Durchführung Ambulant Betreuten Wohnens geschlossen.
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