06.02.2013 - Zeughauskonzerte Neuss

...Auftritt im Neusser Zeughaus ein gehöriges Pensum vorgenommen. Wenn sie am Donnerstag, den 21. Februar, ab 20 Uhr den Freunden der Klaviermusik demonstrieren, was sie in Barbara Szczepanskas Klasse an der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule gelernt haben, liegen die musikalischen und technischen Hürden hoch, indessen die stilistische Bandbreite des Programms von der hohen Klassik bis zu einer äußerst wirkungsvollen, virtuosen Gegenwartskunst reicht. Den Auftakt bilden Ludwig van Beethovens Fünfzehn Variationen und Fuge op 35, die unter dem Namen "Eroica-Variationen" weltberühmt wurden, weil sie sich mit einem Thema beschäftigen, das der Wiener Meister zu wiederholten Malen benutzte, bevor er damit in dem kolossalen Variationsfinale der dritten Symphonie ("Eroica") neue Maßstäbe setzte. Verglichen damit mögen die Variationen f-moll Hob. XVII:6, die Joseph Haydn in der Zeit seiner späten Londoner Triumphe komponierte, ein wenig schmächtiger dimensioniert sein: Gleichwohl ist der Zyklus ein facettenreiches, äußerst emotionales Defilee verschiedenster Charaktere, die mit spätgalanten Niedlichkeiten nichts mehr zu tun haben. Heroisch sind dann wieder die Polonaise Fantaisie As-Dur op. 61 und die Grande Polonaise Es-Dur op. 22, in denen Frédéric Chopin überaus vernehmlich die Flagge seines annektierten Heimatlandes hißte: "Unter Blumen eingesenkte Kanonen" erkannte Robert Schumann in den Werken seines polnischen Kollegen, und er hatte fürwahr ein feines Gehör ...

Den Schlußpunkt setzen die beiden jungen Pianistinnen mit den Acht Etüden op. 40 des 1937 geborenen Jazzers Nikolai Kapustin, der es sich angesichts seines hinreißenden Œuvres wird gefallen lassen müssen, daß man ihn als die russische Antwort auf Friedrich Gulda bezeichnet. Seine "Übungen" sind ausgewachsene Konzertstücke voller Swing und Drive, harmonisch gerade "blue" genug, um an den tonalen Konventionen zu kratzen, und überdies von einem Abwechslungsreichtum, der einem schier die Sprache verschlägt. Inge Du und Hanni Liang wurden beide 1993 in Deutschland geboren, Hanni Lang in Bielefeld und Inge Du in Rottweil. Beide haben früh mit dem Klavierspiel begonnen und wurden mit ersten Preisen bei »Jugend musiziert« ausgezeichnet - und beide dürfen sich heute bereits zu den "Young Steinway Artists" zählen.
Karten gibt es über die bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet oder direkt vor der Veranstaltung. Tickets können außerdem über die Karten Hotline unter 01805 065 065 (0,14 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunknetze abweichend, Mobilfunknetze max. 0,42 /Minute) bestellt werden (zuzüglich Versandkosten).
Weitere Informationen: www.zeughauskonzerte.de
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