04.10.2013 - Haushaltsbefragung zur „Mobilität in Städten“

97 Prozent der befragten Personen zum Thema „Mobilität in Städten“ haben sich an der Umfrage der Technischen Universität Dresden beteiligt.

Dass von der Bevölkerung Anliegen der kommunalen Ver­kehrsplanung ernst genommen werden, ist nicht immer selbst­verständlich. Erst recht nicht, wenn es um die Beteiligung an Haushaltsbefragungen geht. Umso wertvoller ist die vorläufige Zwischenbilanz einzustufen, die nach neun Monaten Feldphase des Forschungsprojektes „Mobilität in Städten – SrV 2013“ von der Technischen Universität Dresden gezogen wird: Der Erfül­lungsgrad der angestrebten Sollstichprobe lag Ende August bei 97 Prozent. Das entspricht einer Stichprobe von deutschland­weit über 71.900 befragten Personen. Im gesamten Rhein-Kreis wurden mittlerweile über 3000 Personen befragt. In Zeiten stei­gender Befragungsmüdigkeit ist eine hohe Beteiligung  keine Selbstverständlichkeit. Daher gibt es allen Grund, den beteilig­ten Bürgerinnen und Bürgern für ihre bisherige Mitwirkung herz­lich zu danken. Sie bringen durch ihre Beteiligung zum Aus­druck, dass sie das Anliegen des Projektes – die Datengrund­lagen für die örtliche Planung und Politik zu verbessern – ak­zeptieren und unterstützen.

Die erhobenen Daten zum Verkehrsverhalten besitzen für die kommunale und regionale Verkehrsplanung aber auch für die Forschung einen hohen Stellenwert. Sie tragen dazu bei, den aktuellen Stand des Verkehrsgeschehens in den Kommunen zu bewerten und in Entscheidungen über planerische Vorhaben einfließen zu lassen. Die damit verbundene Positionsbestim­mung gewinnt besonders dadurch an Wert, dass die von der Technischen Universität Dresden entwickelte einheitliche Erhe­bungsmethodik einen umfassenden Städtevergleich ermöglicht. Chancen und Grenzen stadtspezifischer Entwicklungsvorhaben können so auf vergleichbarer Datengrundlage deutlich besser erkannt und eingeschätzt werden.

Das SrV 2013 ist bereits die zehnte Fortschreibung einer 1972 begründeten Zeitreihe und wird derzeit in 102 Untersuchungs­räumen durchgeführt. Dazu gehören über 300 Städte, Gemein­den und Verwaltungsgemeinschaften. Das Projekt ist als Ganzjahreserhebung konzipiert und läuft noch bis Ende des Jahres. Bis dahin sollen rund 130.000 Personen befragt worden sein. Daher werden auch in den kommenden Wochen und Mo­naten weitere Haushalte angeschrieben und um ihre Mitwirkung gebeten werden. Die Adressen der Haushalte wurden aus dem Einwohnermelderegister per Zufallsverfahren gezogen. Diese Haushalte erhalten ein Ankündigungsschreiben, in dem sie über die Befragung informiert und um ihre Mitwirkung gebeten werden. Die Teilnahme an der Erhebung ist freiwillig. Erfragt werden Informationen zum Haushalt und zu den Haushaltsmit­gliedern. Dazu gehören beispielsweise die Zahl der im Haushalt vorhandenen Pkw sowie die Erreichbarkeit von Haltestellen des öffentlichen Verkehrs. Besonders wichtig sind die Angaben zu den Wegen aller im Haushalt lebenden Personen für einen vor­gegebenen Stichtag. Dabei geht es beispielsweise um die ge­nutzten Verkehrsmittel und die zurückgelegten Entfernungen. Auch Menschen, die wenig unterwegs sind oder ihre Wohnung gar nicht verlassen können, sind ausdrücklich von Interesse. Um möglichst alle Bevölkerungsgruppen einzubeziehen, wird die Erhebung kombiniert als telefonisch-schriftliche Befragung durchgeführt. Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Fragen über einen Online-Zugang im Internet zu beantworten.

Mit der Durchführung der Erhebung hat die Technische Univer­sität Dresden das Leipziger Institut Omnitrend GmbH beauf­tragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die Technische Universität Dresden übergeben. Die Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes ist ge­währleistet.

Die Erhebung aktueller Verkehrsdaten bildet einen unverzicht­baren Baustein der kommunalen Verkehrsplanung. Der bishe­rige Projektverlauf zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger ge­genüber den Themen Mobilität und Verkehr aufgeschlossen und zur Mitwirkung durchaus bereit sind. Die Stadt Neuss und die Technische Universität Dresden blicken daher optimistisch auf die kommenden Monate und bitten alle ausgewählten Haushalte, sich an der Befragung zu beteiligen.

Weitere Informationen zum Projekt „Mobilität in Städten – SrV 2013“ sind unter http://tu-dresden.de/srv2013 abrufbar.