25.10.2013 - Campendonk in Penzberg

Während rund 70 Werke aus der Sammlung des Clemens-Sels-Museums Neuss im Kunsthaus Apolda Avantgarde und in der Städtischen Galerie in Paderborn...

...in 2013 und 2014 zu sehen sind, gehen während der sanierungsbedingten Schließung des Hauses auch drei Hinterglasbilder von Heinrich Campendonk auf Reisen. Das bedeutende frühe „Selbstbildnis in Oberbayern" (1917) sowie die „Zwei Frauen mit Katze" (um 1922) und die „Frau mit Blume" (um 1923) werden im Rahmen der Ausstellung „... ein seltsam funkelndes Leben. Hinterglasbilder von Campendonk, Rambold, Steininger" im Stadtmuseum Penzberg vom 27. September bis 10. November 2013 präsentiert.

Das Stadtmuseum Penzberg ist eng mit dem Namen des Rheinischen Expressionisten und Mitglied des „Blauen Reiters“ Heinrich Campendonk (1889-1957) verbunden: Seit 2002 hat sich das Haus auf das Schaffen des Künstlers spezialisiert, der von 1911 bis 1922 in der Umgebung von Penzberg gelebt und die Stadt mehrfach als künstlerischer Zeitzeuge geschildert hat. Seit 2010 beherbergt das Stadtmuseum darüber hinaus rund 90 Werke aus dem Nachlass des Künstlers. Aufgrund der zentralen Bedeutung Campendonks für die Sammlung des Clemens-Sels-Museums Neuss besteht schon seit längerer Zeit Kontakt und Austausch mit dem Stadtmuseum Penzberg, das bereits zuvor mit Leihgaben aus Neuss unterstützt wurde. An die aktuelle Präsentation soll sich ein übergreifendes Forschungs- und Restaurierungsprojekt der seltenen Hinterglasbilder von Künstlern des „Blauen Reiters“, darunter im Besonderen von Heinrich Campendonk, anschließen. Dieses neue und innovative Kooperationsprojekt wird sich erstmals der Erforschung der Malmittel des Künstlers widmen. In diesem Rahmen werden nach Abschluss der Ausstellung Farbproben durch die namhafte Hinterglasexpertin und -restauratorin Simone Bretz genommen und diese dem renommierten Doerner Institut in München zur Analyse eingereicht. Denn erst auf Grundlage der Bestimmung der Malmittel kann die erforderliche Restaurierung der drei Werke aus Neuss durch Frau Bretz in Garmisch-Partenkirchen erfolgen. Dieses innovative und finanziell geförderte Kooperationsprojekt ist für die notwendige Restaurierung und zukünftige Bewahrung der filigranen Hinterglasbilder von entscheidender Bedeutung. Zur Wiedereröffnung des Clemens-Sels-Museums Neuss werden die drei Hinterglasbilder von Heinrich Campendonk aus Oberbayern zurück und im Rahmen der Neupräsentation als zentrale Stücke der Kunstsammlung wieder zu bewundern sein.