28.03.14 - Epochenschwelle 1914

Veranstaltungen zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg hat die Geschichte Europas bis in unsere Gegenwart tiefgreifend geprägt. Sein Beginn im Jahr 1914 zeigt sich auch auf dem Gebiet der Kultur als unübersehbare Zäsur. Weite Teile der Bevölkerung ließen sich zunächst von der Stimmung der nationalen Euphorie anstecken und stellten sich in den Dienst des Krieges und der Propaganda. Unter ihnen waren auch zahlreiche bis dahin durchaus europäisch geprägte Künstler, Literaten, Komponisten und Intellektuelle, in deren Schaffen das Jahr 1914 zur „Epochenschwelle“ werden sollte. „Die Künstler wurden durch die Ereignisse im Krieg stark geprägt und dies ist auch Ihren Werken deutlich anzumerken", weiß Archivleiter Dr. Jens Metzdorf.
Das Jahr 2014 steht ganz im Zeichen des Erinnerns an den Ausbruch des Weltkrieges vor 100 Jahren. Medien, Kultureinrichtungen, Wissenschaft und geschichtlich interessierte Öffentlichkeit widmen sich intensiv der »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« - Ursachen, Verlauf und Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges. „Dieser Erste Weltkrieg hat im kollektiven Gedächtnis der Bürger sehr deutliche Spuren hinterlassen und ist stark im Bewusstsein verankert", verdeutlicht Dr. Christiane Zangs, Beigeordnete der Stadt für Schule, Bildung und Kultur. Zweifellos hat der Krieg, der Millionen Menschen das Leben kostete auch die Überlebenden in Neuss traumatisiert.
Mit dem Ziel, diesen Spuren nachzugehen, gedenkt die Stadt Neuss – gefördert durch das NRW- Kultursekretariat – mit einer eigenen Veranstaltungsreihe des Beginns des Weltkrieges 1914. Die Stadtbibliothek bietet diverse Vorträge und Lesungen an. Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld beleuchtet beispielsweise am Dienstag, 27. Mai 2014, 19.30 Uhr, alle Aspekte des Krieges unter dem Thema „Deutschland im Ersten Weltkrieg“. Es findet auch eine Ausstellung in der Stadtbibliothek statt. Vom 6. Mai bis 31. Mai 2014 wird mit Exponaten des Bilderbuchmuseums Burg Wilms der Krieg im Kinder- und Jugendbuch dargestellt. Auf der Museum Insel Hombroich und im Zeughaus Neuss werden zwei Konzerte die Epochenschwelle reflektieren. Am Sonntag, 28. September 2014, 11 Uhr, spielen der ungarische Geiger Barnabás Kelemen, der berühmte Cellist Nicolas Altstaedt und der Pianist Alexander Lonquich Kompositionen, die allesamt während des Ersten Weltkrieges entstanden. „Gottvertrauen und Gehorsam – Neuss im Ersten Weltkrieg“ heißt eine Ausstellung im Stadtarchiv, die vom 18. September bis 19. Dezember zu sehen sein wird. Thematisiert werden die Mobilisierung sowie die Erfahrungen der Neusser an den Kriegsschauplätzen. Im Rheinischen Schützenmuseum, in der Volkshochschule, der Musikschule  und im Tanzhaus werden weitere Veranstaltungen angeboten. Das vielfältige Programm wird von April bis Ende des Jahres seinen Bogen spannen.
Ab sofort ist der Flyer auf der städtischen Homepage unter www.neuss.de kostenlos zum Download verfügbar.