10.04.2014 - Bustour „Stadt und Rhein-Kreis“

Sie waren schon in Straßburg und Brüssel als...

... Tagungsorte des Europaparlaments, in der Hauptstadt Berlin und der zwischen Deutschland und Polen geteilten Stadt Görlitz. Am kommenden Samstag, 12. April 2014, unternehmen die Teilnehmer des Projekts „Zeitungsstunde“ eine Bustour durch die Stadt und den Rhein-Kreis Neuss. Die Tour dient zur Vorbereitung auf die Kommunalwahl und soll die Ergebnisse kommunalpolitischer Entscheidungen greifbar machen. Das Projekt „Zeitungsstunde“ der Evangelischen Christuskirchengemeinde in Kooperation mit der Volkshochschule Neuss und der Aktion Mensch richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderung. Seit Januar dieses Jahres diskutieren die Teilnehmer ihrer Meinung nach relevante Artikel aus Tageszeitungen. So sollen Gesellschaft und Gemeinwesen erlebbar werden. Dazu dient auch die Bustour. Erste Station ist das Kreishaus, in dem Landrat Hans-Jürgen Petrauschke die Teilnehmer über die Aufgaben der Kreisverwaltung informiert. Anschließend wird der Tennisclub NTC Grün Weiß besucht, um etwas über die Sportförderung zu erfahren. Die Tour führt dann über die Kläranlage Süd, den Hauptfriedhof, das Südbad, und die Neusser Feuerwache zum botanischen Garten. Durch die unterschiedlichen Stationen wird die Vielfalt kommunaler Aufgaben und damit auch der Kommunalpolitik erlebbar. Die Teilnehmer sollen so auf die Kommunalwahl am 25. Mai vorbereitet werden. „Menschen mit Behinderungen sind zwar wahlberechtigt, aber oft nicht wahlfähig“ erläutert Helmut Lelittko, Leiter des Projektes. Die „Zeitungsstunde“ soll dies ändern. So wurde der Wahlakt vor der Bundestagswahl 2013 mit den Teilnehmern simuliert: Eine Wahlkabine wurde aufgebaut, in der die Briefwahlunterlagen ausgefüllt wurden. Anschließend wurden diese, wie in einem richtigen Wahllokal, in eine Urne geworfen. Bei den Kommunal- und Europawahlen wollen die Teilnehmer nun direkt im Wahllokal wählen gehen. „Wählen gehen ist wichtig. Und jede Stimme zählt gleich viel“, fasst Boris Becker, seit Anfang an Teilnehmer des Projekts, seine Erfahrungen zusammen. Gerhard Heide, Leiter der Volkshochschule Neuss meint dazu: „Die „Zeitungsstunde“ ist politische Bildung in Reinkultur. Die Teilnehmer werden aufgefordert und befähigt, ihre Bürgerrechte wahrzunehmen.“ Wichtig sei dabei, partei-politische Aspekte außen vor zu lassen, damit keine Beeinflussung stattfinde. Doch die „Zeitungsstunde“ soll nicht nur den Teilnehmern etwas nützen, die Gruppe will auch andere dazu ermutigen, von ihrem Wahlrecht gebrauch zu machen. Bereits vor Bundestagswahl wurden Flyer mit einem Wahlaufruf verteilt. Zur Kommunalwahl hat die Gruppe jetzt eine eigene Zeitung, das „Extrablatt“, im DIN A3-Format herausgebracht und wird diese beim Stadtfest „Neuss blüht auf“ am Sonntag, 4. Mai 2014, verteilen. „Die Kommunalwahl ist für das Projekt besonders geeignet, da die Entscheidungen Kommunalpolitik für uns jeden Tag sichtbar sind“, so Mascha Degen, Jugendleiterin der Evangelischen Christuskirchengemeinde.
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