06.11.2014 - 25 Jahre Berliner Mauerfall

Verschiedene Veranstaltungen blicken auf die damaligen Ereignisse,...

... Zeitzeugen und Protagonisten. Auftakt macht eine VHS-Ausstellung des bekannten Fotografen Siegfried Wittenburg.

Vor 25 Jahren bereitete der Fall der Berliner Mauer im Herbst 1989 den Weg zur deutschen Einheit. Anlässlich dieses Ereignisses beleuchten Hitch Kino, Rheinisches Landestheater, Stadtbibliothek und die Volkshochschule mit verschiedenen Veranstaltungen rückblickend die damaligen Ereignisse, Zeitzeugen und Protagonisten. Unter dem Motto „Friedliche Revolution, Mauerfall und Aufbruch zur Deutschen Einheit“ wird ein abwechslungsreiches und interessantes Programm geboten. Den Auftakt macht jetzt eine Foto-Ausstellung im Romaneum von Sigfried Wittenburg unter dem Titel „Leben in der Utopie oder als Deutschland noch geteilt war“. Unter welchen Bedingungen lebten die damaligen »Staatsbürger« in der untergegangenen »Deutschen Demokratischen Republik«? Und was bedeutete dieses für die Menschen in der »Bundesrepublik Deutschland«, die trotz des Eisernen Vorhangs in vielfältiger Weise mit den Menschen »Drüben« mehr oder weniger verbunden blieben? Und welchen Einfluss übt diese Geschichte heute in Deutschland und in der Europäischen Union auf uns aus? Um zu verstehen und lebendig zu erinnern stellt der Künstler Siegfried Wittenburg seine authentischen Fotografien aus, die er in einer selbst erlebten Diktatur unter oft widrigen Umständen anfertigte. Weiterhin erzählt er aus eigenem Erleben aus dem Alltag in einem skurrilen Staat, der an seinen eigenen Ansprüchen, mit Gewalt eine bessere Welt erschaffen zu wollen, gescheitert ist. „Es geht bei der Ausstellung nicht um Zahlen und Fakten zur DDR, sondern um die Geschichten der Menschen die dahinterstehen“, sagt Gerhard Heide, Leiter der Volkshochschule. So soll die Lebendigkeit der damaligen Ereignisse deutlich werden. Wittenburg, Jahrgang 1952, lebt in Rostock und ist vor allem Spiegel Online Lesern als Autor und Fotograf zum Leben in der ehemaligen DDR in der Rubrik „Eines Tages“ bekannt. „Lebensmittelpunkt war für mich der Norden der DDR und meine kreative Heimat war ein jugendlicher Fotoklub, dessen künstlerischer und organisatorischer Leiter ich war. Die kulturelle Kreativität der „Arbeiterklasse“ wurde gefördert, solange eine Scheinwelt aufrecht erhalten blieb. Doch viele Fotografien in ihrer dokumentarischen Genauigkeit zeigten auch das, was die Bevölkerung eigentlich nicht wahrnehmen sollte: den Zustand der Städte, der Umwelt, den Kontrast zwischen Schein und Sein“, so Wittenburg. Es sei ihm ein Anliegen, vor allem auch junge Leute zu erreichen, um gegen das schleichende Vergessen anzugehen. „Es ist nämlich sehr wichtig, den Alltag aufzuzeigen, wenn man nicht frei ist“, sagt  Wittenburg ernst.
Die Ausstellung geht noch bis zum 12. Dezember dieses Jahres und ist zu den Öffnungszeiten des Romaneums, montags bis freitags von 8 bis 21.30 Uhr, sowie samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr, zu besichtigen. Weiter Informationen zu den kommenden Veranstaltungen von Hitch Kino, Rheinisches Landestheater und Stadtbibliothek gibt es im Internet unter www.neuss.de.
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