13.11.2014 - Seit 25 Jahren hebt Neuss mit Lufthansa ab

Ein Airbus A321 ist ab sofort der neue „fliegende Botschafter“...

... der Stadt Neuss und trägt den Namen in alle Welt. Der MIttelstreckenjet ist der Nachfolger der bisherigen Lufthansa-Maschine „Neuss“, die am 9. November 1989 - dem Tag des Mauerfalls - von der Gattin des damaligen Bürgermeisters Dr. Bertold Reinartz getauft worden war. Der erste stellvertretende Neusser Bürgermeister Thomas Nickel und Heiko Brix, Leiter des Lufthansa-Vertriebs in Nordrhein-Westfalen, besiegelten die offizielle Namensübertragung jetzt mit der Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde für das Flugzeug in der Lufthansa Business Class-Lounge am Düsseldorfer Flughafen.

„Wir freuen uns, dass wir seit 25 Jahren mit der Stadt Neuss über eine Flugzeugpatenschaft verbunden sind und die Maschine den Namen ihrer Heimat  buchstäblich in alle Welt trägt“, so Heiko Brix. „Die Patenschaft signalisiert unsere Verbundenheit mit der Region, woher ein Großteil der Lufthansa Passagiere und auch Mitarbeiter kommen. Wir wünschen der „Neuss“ noch „Many Happy Landings“.

Stellvertretender Bürgermeister Thomas Nickel sprach der Lufthansa seinen Dank aus und betonte, wie stolz die Neusser auf den fliegenden Namenspatron sind. Gerade die Nachbarschaft  zum Düsseldorfer Flughafen sei für Neuss, die Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen von großer Bedeutung. Durch diese Nachbarschaft sei das Interesse an der Luftfahrt und den Aktivitäten der Fluggesellschaften groß. Die neuerliche Namensübertragung auf ein Lufthansa-Flugzeug erfülle alle mit Stolz.

Die Namensübertragung auf den größeren Airbus ist für die Stadt ein deutliches „Upgrade“ gegenüber dem bisherigen Patenflugzeug, einer Boeing 737, die Ende 2012 aus der Lufthansa-Flotte ausgeschieden ist. Der Airbus A321 ist das längste Modell der A320 Flugzeugfamilie. In Lufthansa-Konfiguration finden bis zu 200 Fluggäste in dem Kurz- und Mittelstreckenjet Platz. Das Flugzeug punktet mit seiner hohen Treibstoffeffizienz und niedrigen Lärm- und Emissionswerten. Bei einem maximalen Startgewicht von 89 Tonnen und einer Reisegeschwindigkeit von 840 km/h fliegt die „Neuss“ im Liniendienst bis zu 4.300 Kilometer weit. Die maximale Flughöhe des Langstrecken-Jets liegt bei 12.000 Metern. In den Tagen rund um das 25jährige Patenschaftsjubiläum bedient die „Neuss“ von München aus unter anderem die Destinationen Istanbul, Barcelona, Stockholm, Moskau, Neapel, London, Athen und Lissabon.

Die Lufthansa-Crews kennen die „Neuss“ übrigens unter einer ganz anderen Bezeichnung. Weil das offizielle Luftfahrt-Kennzeichen der Maschine „D-AIDN“ lautet, hört der Jet gemäß dem internationalen Pilotenalphabet auf den Namen der letzten beiden Buchstaben der Kennung „Delta-November“. Heimatbasis des Airbus 321 „Neuss“ ist München.

Mit der „Neuss“ zählt die „NRW-Flotte“ der Lufthansa von Aachen bis Xanten insgesamt 60 Flugzeuge – vom kleinen Regionaljet CRJ900 bis zur A380 „Düsseldorf“. Die Tradition, Flugzeuge der Lufthansa mit den Namen deutscher Bundesländer und Städte zu versehen, geht auf den 16. September 1960 zurück. Damals taufte der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, erstmals ein Lufthansa Flugzeug auf den Namen einer deutschen Stadt, Startpunkt einer nunmehr über 50 Jahre währenden Tradition. Mit Willy Brandt als Taufpaten erhielt das Flugzeug bei der feierlichen Zeremonie auf dem Frankfurter Flughafen natürlich den Namen „Berlin“. Seither wurden rund 300 Lufthansa Flugzeuge auf den Namen deutscher Städte getauft. Auch sämtliche Bundesländer und einige internationale Namen finden sich in der Kranich-Flotte. Am Anfang der Taufpatenschaften stand für Lufthansa der Gedanke, die Verbundenheit zum Heimatstandort Deutschland jenseits der großen Drehkreuze und Standorte auch in die Regionen tragen, woher ein Großteil der Lufthansa Passagiere und Mitarbeiter kommt. Die getauften Flugzeuge sind fliegende Botschafter ihrer Heimat und tragen deren Namen buchstäblich in alle Welt.

Dass eine solche Patenschaft nach wie vor ein begehrtes Gut ist, zeigt ein Blick auf die beachtliche Warteliste interessierter Städte. Bei der Vergabe orientiert sich Lufthansa an der historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des betreffenden Ortes. Auch Städte, die in besonderer Weise mit der Luftfahrt oder der Lufthansa verbunden sind, finden Berücksichtigung. Die Größe der Stadt spielt dagegen keine Rolle. Allerdings wird bei der Vergabe im Allgemeinen darauf geachtet, dass die Einwohnerzahl der relativen Größe des Flugzeugmusters entspricht.  *