12.03.2015 - Lukaskrankenhaus

Kernzentrum der Hernienchirurgie

Der Titel ist – für den medizinischen Laien – sperrig: Zu einem OP-Workshop „Chirurgie der komplexen Ventral-, Narben- und parastomalen Hernien“ sind Leitende Ärzte und Chefärzte für zwei Tage nach Neuss ins Lukaskrankenhaus angereist. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie lädt die Mediziner ein, sich an der Chirurgischen Klinik I (Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie) fortzubilden. Thema ist die Operation komplizierter Hernien, es geht um „das Loch in der Bauchwand“. Die Klinik gilt als  Kernzentrum der Hernienchirurgie, erst vor kurzem informierten sich Chefärzte aus Russland hier über die aktuellen Entwicklungen. Die wissenschaftliche Leitung des Workshops liegt bei Dr. Bernhard Lammers und Dr. Nicholas Bohnert, Leitender Arzt und Oberarzt an der Chirurgischen Klinik I.
Die Hernienchirurgie stellt mittlerweile die weltweit häufigsten Operationen. In Deutschland hat jeder vierte Mann einmal mit einem Bruch zu tun. Oft kommt es nach Operationen zu einer Hernie, einem Bruch an der Narbe. 900 Mal im Jahr werden Brüche am Lukaskrankenhaus operiert, von leichten Fällen bis zu komplizierten Eingriffen. Ausschließlich um komplexe Hernienchirurgie geht es jetzt zwei Tage lang an der Preußenstraße. So beobachten die Gäste zum Beispiel die Operation eines Mannes, der nach einem Eingriff ein 20 mal 30 Zentimeter großes Loch im Bauch zurückbehalten hat. Die Bauchwand wird nun durch ein Kunststoffnetz plastisch rekonstruiert. Eingriffe dieser Art sind am Lukaskrankenhaus keine Seltenheit.