14.08.2015 - Online im Stadtarchiv Neuss stöbern

Die Findbücher des Stadtarchivs Neuss stehen ab sofort im Internet ...

... zur Verfügung. Hierdurch können sich die Benutzerinnen und Benutzer auch online einen Überblick über die Bestände verschaffen, denn die Findbücher stellen mehr als nur eine Inventarliste dar: „Sie enthalten umfangreiche Informationen zum Inhalt der einzelnen Stücke“, erläutert Archivleiter Dr. Jens Metzdorf. Zwei Jahre dauerte es, die in Papierform vorliegenden Bücher zu retrokonvertieren, also in digitale Form umzuwandeln. „Die Digitalisierung stellt einen großen Schritt für die Nutzbarkeit in der überregionalen Forschung dar“, so Metzdorf weiter.
Im Internet abrufbar sind sieben zentrale und umfangreiche Bestände des Stadtarchivs Neuss. Einerseits handelt es sich um Bestände aus der Zeit vor 1800, als Neuss als Hafen- und Handelsstadt sowie als Hauptstadt des kurkölnischen Nieder-stifts überregionale und europaweite Verbindungen hatte: Städtische Urkunden (Laufzeit: 1318-1933), Kopiare (1213-1637), Urkunden des Klarissenklosters (1262-1794), Amtsbücher des Schöffenkollegiums (1455-1796) und Akten der kurkölnischen Verwaltung (1414-1798). Diese Bestände sind grundlegend für die Erforschung der städtischen sowie der kurkölnischen und rheinischen Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Außerdem wurden die Findmittel zu zwei weiteren Beständen digitalisiert: Die Akten der französischen Verwaltung (1794-1814) dokumentieren die Zeit des tiefgreifenden Umbruchs in den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen um 1800, als Neuss eine franzö¬sische Stadt war. Und der Nachlass des ehemaligen Stadtarchivars Joseph Lange (1930-2007) ergänzt die städtische Überlieferung des 20. Jahrhunderts durch zahlreiche Unterlagen zur lokalen Kirchen- und Wirtschaftsgeschichte.
Unterstützt wurde die Retrokonversion von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Das Online-Findbuch ist unter www.stadtarchiv-neuss.de abrufbar.
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